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geschont, um in diesem respektabeln Wettstreit nicht zu Schanden zu werden.

Man war indeß mit des Magens Befriedigung so beschäftigt gewesen, daß man die Abwesenheit der Hauptperson des Hauses, nehmlich des ehrlichen Conradi, dessen saurer Schweiß heute verpraßt wurde, noch nicht bemerkt hatte. Endlich fiel es doch dem Fürsten ein, nach dem Ehrenmanne zu fragen. Sogleich kamen alle Gäste auf den nehmlichen Gedanken. Sabine gerieth in große Verlegenheit, und wußte kaum, was sie antworten sollte, jedoch fehlte es ihr nicht an einer triftigen Ausrede; sie entschuldigte ihren Mann mit dringenden Geschäften, die er auswärts verrichten müsse, versicherte übrigens, er würde noch zeitig genug die Ehre haben, der Gesellschaft seine Hochachtung und Dankbarkeit zu bezeugen: „Auf baldige glückliche Wiederkehr!“ rief der Fürst, und schenkte sein Glas voll. Seinem Beyspiel folgten die übrigen Männer alle, stießen an und tranken. Auch die Frauen mußten Bescheid thun. Und nun wurde man bald allgemein lustig und war guter Dinge.

Nachdem man sich mit den Braten hinlänglich gütlich gethan hatte und kein Zuspruch der ehrbaren Hausfrau mehr erklecken wollte, wurden die Ueberreste abgetragen, die Teller gewechselt, und zur dritten Scene der Vorhang aufgezogen. Einige Torten, so groß wie eine

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Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 296. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_296.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)