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verabredet ist, kann man nicht mehr zurücknehmen. Gehe du an deine Geschäfte, und das Andre überlaß mir.


Sabine behielt das letzte Wort. Conradi schwieg und ging auf seine Arbeitsstube, aber nicht um sein Tagwerk zu verrichten, sondern um sich anzukleiden und aus dem Hause zu gehen. Nach einer Viertelstunde trat er reisefertig wieder ins Wohnzimmer, verschloß die Kommode und nahm die Schlüssel zu sich, sodann griff er nach Hut und Stock und ging zur Thüre hinaus.

„Wohin so frühe?“ rief ihm Sabine nach, als er schon an der Treppe war. – „Ich will der Unruhe im Hause ausweichen“ entgegnete Conradi. – „So laß mir wenigstens noch einiges Geld zurück“ bat Sabine. – „Ich habe keins“ erwiederte Conradi voll Unmuths, und entfernte sich.

Sabine gerieth in große Verlegenheit. Sie hatte keinen Heller Geld mehr in Händen, und so manches noch einzukaufen, was ihr zur standesmäßigen Bewirthung ihrer Gesellschaft unentbehrlich schien. Aus Borg erhielt sie nichts, denn der Kaufmann, von dem sie seit einiger Zeit hinter dem Rücken ihres Manns Waaren genommen, war auf Conradis Weisung so ungalant

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Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 283. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_283.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)