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Als sie Abschied schon genommen,
Kehrte jüngst noch Eine mir wieder.
Wehmuthlächelnd blickte sie nieder:

20
„Werden oftmals zu dir kommen.“


Wie geweckt vom Zauberschlage,
Wie erwacht aus Träumen von Jahren,
Sah ich, wer die Gestalten waren,
Ach, Gestalten schöner Tage.

25
Geister der verblichnen Stunden,

Mir in deinen düstern Wäldern,
Mir auf deinen heitern Feldern,
Morna, ungetrübt entschwunden.

Ungetrübt! verstummt die Klage!

30
Nun gestillt die brennenden Schmerzen,

Stechend sonst im blutenden Herzen,
Einen Tag wie alle Tage.

Wohl und wonnig, unermeßlich
War mir in den seltenen Stunden.

35
Meinen Blicken sind sie entschwunden,

Meinem Herzen unvergeßlich.

 L. Pape.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 270. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_270.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)