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Ruht sich’s süßer in des Todes Armen?
Ruht sich’s weicher in dem dunkeln Grab?

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Fühlst du nimmermehr mit mir Erbarmen?

Ja, du winkest mir zu dir hinab.
Ach es ist so schön, dieß Erdenleben,
Und ich hoffte, glücklich hier zu seyn!
Doch du rufst mir! – mag das Herz auch beben,

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Nimmer lasse dort ich dich allein!“


Und er wirft sich auf den Hügel nieder,
Der die Leiche der Geliebten deckt. –
Jeden Abend kommt er bleicher wieder,
Weinend, bis der goldne Tag ihn weckt.

140
Also lag er in des Morgens Lichte

Einst entseelt auf seines Mädchens Grab,
Und der Todtengräber senkt’ ihn dichte
Neben der Geliebten Gruft hinab.

 Gustav Hohbach.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 247. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_247.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)