Wenn dann das schön mit reifem Obst gezierte Haupt
Der Herbst aus Fruchtgefilden hebt,
Wie freut er sich, wenn selbstgeimpfte Birn’ er pflückt,
Dir zum Geschenk, Priapus, und, o Vater, dir,
Silvanus, Schirmer seiner Flur!
Ihm behagt’s zu liegen, jetzt von alter Eich’ umwölbt,
Jetzt auf dem schwellenden Rasenbett,
Die Vögel klagen im Gehölz,
Und Quellen rauschen darein mit sanfthinrieselnder Fluth,
Und zaubern leichten Schlaf herbey.
Doch wenn die Winterszeit des Donnergottes Zeus
Drängt dort und dort er mit vielen Hunden brausende
Waldschwein’ in’s vorgeworfne Netz.
Bald spannt er maschige Garn’ auf glatten Gabeln aus,
Gefräß’gen Drosseln zum Betrug,
Erhascht die Schling’ als süßen Raub.
Wer wird nicht allen Kummer, den die Liebe nährt,
Vergessen unter solcher Lust!
Wenn dann ein sittsam Weib auch ihres Theils das Haus,
Wie die Sabinerfrau, und von der Sonne braun,
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 97. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_097.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)