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Schon sucht der Hirt mit schmachtender Heerde sich,
Ermüdet, Bach und Schatten und Waldgebüsch
Des struppichten Silvans, und stille
Ufer entbehren der Lüfte Säuseln.

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Du sorgst der Stellung, welche dem Reich gebührt,

Und pflegst der Stadt, angstvoll, was die Serer doch,
Was die von Cyrus einst beherrschte
Baktra, was Tanais Zwist uns drohe.

Vorschauend hüllt der künftigen Zeit Erfolg

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Ein Gott in undurchdringliche Finsterniß,

Und lacht, wenn über alle Maaßen
Sterbliche zittern. Was da ist, denke

Gleichmüthig dir zu ordnen, das übrige
Fährt hin, dem Strom gleich, der in des Ufers Schooß

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Jetzt friedlich zum Etrurermeere

Gleitet, und jetzt die benagten Felsen,

Entraffte Baumstämm’, Heerden und Wohnungen
Zugleich dahinwälzt, daß die Gebirg’ umher
Nachbrüllen, und die nahen Wälder,

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Wenn die unbändige Fluth die sanften


Thalbäch’ emporstürmt. Der ist sein eigner Herr,
Und wohnt im Frieden, welcher von Tag zu Tag
Sich sagen darf: Ich lebte! Morgen
Hülle der Vater den Pol in schwarzes

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 93. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_093.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)