Seite:Taschenbuch von der Donau 1824 065.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
15
„Freund, sprach die Muschel drauf, gefällt dir meine Ruh,

Und bin ich wie du sagst, weit glücklicher, als du,
So gräme dich nicht mehr, ich diene mit Vergnügen.
Versuch’ es, kannst du dich an meine Seite schmiegen,
So mach’ ich gern dir Platz.“ Der Krebs gehorcht im Nu,

20
Und kriecht als Gast in’s Haus. Die Muschel schließt es zu;

Doch, ach, der Krebs erstickt, und mitten im Ersticken
Muß sterbend er zugleich die Freundin auch erdrücken.

Ein Dienst im Unverstand bringt doppelt Unheil oft,
Dem, der den Dienst vollbringt, und dem, der Vortheil hofft.


Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_065.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)