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am zweyten Pfingstfeyertage 1812. bei Gora die Weichsel.

am Johannistage bei Brock den Bug.

am Michaelistage ein Theil des Regiments bei Opalin über den Bug zurück.

am zweyten Weynachtsfeyertage bei Mielnick abermals den Bug, und

am zweyten Osterfeyertage 1813. bei Cracau die Weichsel.




So groß auch die Aufopferungen und Entbehrungen waren, die dieser Feldzug mit sich führte, so ehrenvoll, – den guten Geist der Mannschaften und die Liebe für König und Vaterland bezeugend war die gemachte Erfahrung, daß, so lange das Regiment die Landesgrenzen überschritten hatte, keine Desertion und kein Übergang zum Feinde stattfand, – vielmehr beurkundete sich in der Nacht des 15. Novbs 1812 beim Überfall zu Wollkowize, bei einigen durch Marodiren auf Feldwacht das Leben verwürkten Arrestaten, worunter der Husar Altmann der 2tenEscadron mit inbegriffen war, die so seltene Bemerkung, daß der Drang zum Vaterlande selbst die Liebe zur Freyheit und zum Leben überwiegen kann, denn als bei jenen nächtlichen Überfalle die InfanterieWacht mit diesen Verbrechern zerstreut wurde, jeder Mann auf seine eigene Sicherheit Bedacht nehmen mußte, und der wachthabende Sergeant bloß einen oberflächlichen Sammelplaz hinter der Linie angeben konnte, benuzte kein Einziger dieser stündlich der Kugel Gewärtiger den Augenblick, beim Feinde Sicherheit und Schuz zu suchen, sondern gesamte Inquisiten fanden sich, bald auf näheren bald auf weiteren Umwegen, je, nachdem der zerstreuete Feind es gestattet hatte, auf den gegebenen Sammelplaze richtig wieder ein, und lieferten so sich freywillig wieder in die Hände der

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F. W. Winkler: Bemerkungen über den Feldzug gegen Rußland in den Jahren 1812 und 1813., Seite 175. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tagebuch_Russlandfeldzug_0175.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)