wenn auch mitunter nicht mehr als streitfähig sondern als Invalide, doch noch unter den Lebenden an, und von dem Daseyn noch Mancher dergleichen, die sich jezt bei den provisorischen Escudrons in der Gegend Ostritz bei Herrnhuth befanden, erhielten wir sichre Kunde.
Unter Mittheilung der gegenseitigen Schicksale schwanden uns die Stunden, und die ersten Tage unserer Wiedervereinigung waren wahre Fest und Freudentage. Mit unserer neuen Equipirung und allmähligen Erhohlung, schwanden auch die Erinnerungen an überstandenes Ungemach, und hat gleich jene und die darauf folgende Epoche dem sächßischen Krieger für seine Aufopferungen traurige Resultate geliefert, so wird er jedennoch die gemachten Erfahrung, die Bestimmung und der Zufall so vereint mit sich führte, um keinen Preis vertauschen, da sie ihm in der Zukunft auch bei Wenigen den wahren Lebensgenuß durch die Schule des Unglücks so meisterhaft kennen gelernt hat. –
F. W. Winkler: Bemerkungen über den Feldzug gegen Rußland in den Jahren 1812 und 1813., Seite 170. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tagebuch_Russlandfeldzug_0170.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)