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Drey Gloggen gegossen und in den Kirchenthurm gehengt worden.
1643.

Den 13. Juli, an einem sehr schönen Tag, sein durch Claude Rossier und Consorten us Lothringen, alhie uf dem Kirchhof, hinder der Kirchen, Drey Gloggen gegossen worden, deren die größeste gewogen ... Centner, die andere ... Centner, die dritte ... Centner, sein Gott Lob wohl gerathen und hat das ganze Gießerlohn vom Centner 3 fl. Herr Ulricus Weißland alein bezahlt.[1]

Den 8. August Ao. 1643 hat man abermahl drei Gloggen gossen.

Die erste wigt 5 Ctr. 25 Pfd., so uf das Wasserthor gehengt worden.

Die ander 3 Ctr. 43 Pfd., so hernach Ao. 1646 in Monat Jener in Thurn in der Pfarrkirch ufgehenget worden. Soll gebraucht werden zue der Kinder Leichenbegrebnussen.

Davon das erst gewesen Ferdinand Barts Kind, so erst geboren worden und bald darauf gestorben.

Die dritte Gloggen wiget 1 Ctr. 94 Pfd.

Als ich Ao. 1638 neben Herrn Ulrico Weißlanden zu Hrn. Jacob Geßlers Selig Kindern Vogtey von einem Ehrs. Rath gesetzt und geordnet worden, hat man darauf den 10. May Ao. 1639 die Geßlerische Mobilien verkauft und gelöst laut des Auszugs 336 fl 10 kr. Hr. Ulrich Weißland aber das Geld zu Handen genomen und etliches wider ausgeben. Ich aber zu keiner Gewißheit khommen kinden, wie oft ich auch angehalten, was erlöst sei bis Ao. 1642, den 7. Jener, welches ich durch Hrn. Tobiam Rollen erfahren, als der die Auszüg vom Hrn. Weißland gehabt, und Herr Weißland nit mehr gewußt, hat sich aber begeben, daß Hr. Weißland nit alles Gelt empfangen habe, ich aber genugsam Kuntschaft geben, daß ichs nit habe.

Als ernstlich, dieweil ich selber zue der Geßlerischen massa 55 kr. schuldig worden und solche Herrn Weißland geliefert.

2) Endraß Fellins Frau hat mir für verkaufte Sachen gelifert 3 fl. 51 kr., so ich Hrn. Tobias Rollen alsbald überlifert, solchs Hrn. Weißland zu geben.

3) Herr Mateiß Waldvogel hat mir 8 fl. (die kr. weiß ich nit) überlifert, welches Gelt ich alsbalden Hrn. M. Johanni Porzelio übergeben, als wans Hr. Weißland bezahlt hete, so er auch in Ausgab zu bringen.

4) Herr Stattamman Jerg Baldenhofer und Hr. Mateiß Waltvogel, des Raths, hab ich etlich Mal geclaget, könde von Hrn. Weißlanden kein Bericht haben, was man doch erlöst habe und wo das Gelt hingewendt worden.


  1. Vinzenz, Chronik der Stadt Isny, S. 45, Gewicht der 1. Glocke 60, der 2. 40 und der 3. 26 Centner. (Anmerkung im Original der Pfeilsticker-Edition)
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Hans Conrad Lang: Tagebuch des Hans Conrad Lang. Isny 1930, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tagebuch_H_C_Lang_41.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)