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ist. Gott behüet vor weiterm Unglück. Als aber etliche Ulmische Bürger auch dabei waren und gleichfalls geplündert worden, hat meine Hausfrau ihr Pfert in ein Pusch gefüert und hernach mein Sohn Hans Philipert, so in einer Gutschen war, abgeholt, indessen die Reutter davon geflohen und ist ihr das Roß (ein schöner Paßgenger) wunderlich geblieben.

Krankheit oder hitzig Fieber.
1634.

Den 24. July bin ich von Bibrach aus in einer Senfften naher Ulm gefüert worden. Aldort sechs Wochen an hitzig Fieber gelegen, welche Krankheit mich also abgemattet, daß ich es wohl empfinde, hat auch Hr. Doctor Horstius nicht gehofft, daß ich aufkomme. Gott aber hat es für diesmahl anderst gewendet. Ime sey Lob und Dankh umb Gesundhait, so er widrum geben, und daß ich solche zu seiner Ehr und meines nechsten Nuz, auch zu der Meinigen Wolfahrt wohl anlegen und gebrauchen möge. Amen.

In allem bei den Schwedischen geblieben 10½ Monat, mit dem, so ich in Ulm krankh war.

Von primo Septemb. 1633 von der Cammer bis 25. Marty würkhlich, bisweilen aber auch anders zu verrichten gehabt, also daß ich bei der Cammer und Herrn General-Commissario Hans Heinrich von Offenburg bis 15./25. Julium 1634 in allem 10½ Monat gewesen, aber wenig empfangen, zwar die letzte 1½ Monat in Ulm krankh gelegen, also würkhlich nur 8 Monat sich erstreckt hat.

Nerdlinger Schlacht.

Den 26. und 27. Augusti 1634 ist die Schwedische Armee bei Nerdlingen von den Kaiserlichen geschlagen und neben vihl anderen hochen und nideren Officieren Herr Generalveldtmarschall Gustav Horn, und Generalmaior Rostein gefangen worden, auch Herr Generalleutenant von Hofkirchen in einen Arm geschossen worden.

Wohnungen in Ulm.

Erstlich vom Jenner 1633 bis in Juli 1633 ½ Jahr in Herrn Conrat Reuellio genannt Röschen Behausung uf dem Markht gewohnt. Zins gabe von 1 Stuben, 3 Kammern, 1 Gewölb und 1 Keller ½ Jahr 20 fl. Zum Andern von Julio 1633 bis Ostern 1635 in Herrn Hans Adam Ruggenbrots Haus, (der Buhmüllerin Haus uf dem Judenhof genannt) gewohnt, darin ich eine große Krankheit ausgestanden Ao. 1634. Jährlichen Zins davor gabe 35 fl., hat gemacht 70 fl. Von Ostern 1635 an Herrn Georg Wallissers Behausung in der Radgassen bei der unteren Mang uf 3 Jahr bestanden, wofern mir der Beysitz so lang vergonnt wirt. Und soll jährlich vom ganzen Haus geben, ohne den Garten, 60 fl.


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Hans Conrad Lang: Tagebuch des Hans Conrad Lang. Isny 1930, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tagebuch_H_C_Lang_27.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)