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gehöert. Aber jetzunder, der undertheil Herrn Erhard Pfösten, Meines gewesten Praezeptoris und lateinischen Schuelmeisters alhie, der ober Theil darin ich gezogen, Herrn Christian Burgern, gib Ihnen alle Jahr, solang ich drinnen bin, 15 fl. Zins, vom Haus Gärtlin daran, Stadel und Stallung, und welcher Teil es begehrt zu verendern, soll es dem andern Theil ein halb Jahr zuvor anmelden. Gott wölle, daß es uns wohl darinn gange. Amen.

Sara im Steinbock geboren.

Mittwochen den 28. Juny 1626 hat Gott der Allmechtig Mein liebe Hausfrauen mit einer jungen Tochter erfreuet, zu Mittag zwischen 10 und 11 Uhren, ist dato zu Abend getauft worden durch Herrn M. Johannem Porzelium und Sein Nam genannt worden Sara. Sein Göttin Jkr. David Eberz und an Statt Seiner Frau Gotta, weil dieselbig nit daheimb, Frau Martha, Jkr. Philip Eberz’schen Wittib.

Sara gestorben.

Donnerstag, den 29. Junj 1626 hat der Allmechtige Gott das Kindlein zue sich genommen aus disem betrüebten Jammerthal zunacht zwischen 9 und 10 Uhren. Der Allmechtige verleihe Ihme am jüngsten Tag eine fröhliche Auferstehung und uns Allen in Christo Jesu, einem jeden zu seiner Zeit, ein Seeliges Sterbestündlein. Amen.

Adi. primo Jenner Ao. 1627 hab Ich bey Herrn Georg Wellern von Straßburg, Linguisten, anfangen alhie zu erlernen die Italienische Sprach, Ich gab ihme ein Monat 3 fl., Gott gebe, daß nicht vergebens angefangen seye. Amen.

Con la Patienza S'acquista Scienza.

Hab gelernt 3 Monat und hab dem Herrn Sprachmeister geben 6 Thaler, mer 1 Thaler verehrt. Darüber ist er noch Ain Zeit lang alhie geblieben. Und wie er verraist ist, den 14. Mai am H. Pfingstmontag ao. 1627, hab ich Ihme noch 1 fl. auf den Weg verehrt und benebens etwas verzehrt mit Ihme, weil ich zu Ihm gangen, ungefahr 3 fl., daß es mich also in Allem gecostet hatt ungefahr 10 Thaler, ist 15 fl.

Gottlob So hab Ich dannoch Sovihl bei Ime in der Italianischen Sprach erfahren und gelehrnet, daß Ich kan zimblich fort kommen. Gott gebe sein Gnad, daß Ich es noch im Lebzeiten könde Nutz machen, zue Gottes Lob und Ehr, auch zeitlicher Nahrung.

Den 25. Februari 1627 hat sich meine Mueter Barbara Schikherin (zweifelsohne aus Sonderbarer Schickhung Gottes) mit dem Ehrenhaften Jerg Lauber von Ravensburg verheuratet. Gott geb Ihnen Glück, Heil und Segen und den edlen Frieden. Amen.

Haben Hochzeit gehalten den 23. Aprilis Anno 1627 an St. Jergen Tag, hat die Predigt gehalten und die Ehelüt eingesegnet Herr

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Hans Conrad Lang: Tagebuch des Hans Conrad Lang. Isny 1930, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tagebuch_H_C_Lang_11.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)