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1.

Das ganze Germanien wird von den Galliern und Rhätiern und von den Pannoniern durch die Ströme Rhein und Donau, von den Sarmaten und Daken durch gegenseitige Furcht oder Berge getrennt; um das Uebrige geht der Ocean, welcher weite Busen und unermeßliche Inselräume umfaßt, wo wir vor einiger Zeit gewisse Völker und Könige kennen lernten, die uns der Krieg entdeckte. Der Rhein, auf einem unerstiegenen und steilen Firn der rhätischen Alpen entsprungen, mischt sich, nachdem ihn eine mäßige Beugung gen Westen gewendet, mit dem nördlichen Weltmeer. Die Donau, von einem sanften und mild erhobenen Rücken des Gebirges Abnoba ausfließend, berührt mehr Völker, bis sie durch sechs Läufe in das pontische Meer hinausbricht; ein siebenter Ausfluß wird von Sümpfen verschlungen.

2.

Die Germanen selbst mag ich für Kinder des Landes halten und gar nicht durch andrer Völker Eindringen und Einkehren vermischt, weil in der Vorzeit nicht zu Lande, sondern auf Flotten heranfuhren, die ihre Sitze zu wechseln suchten, und weil der unermeßliche jenseitige und, daß ich

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Publius Cornelius Tacitus: Die Germania des Tacitus. Freiburg i. Br.: Herder’sche Verlagshandlung, 1876, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tacitus_Germania_Baumstark_07.jpg&oldid=- (Version vom 28.6.2018)