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Hans Carl von Carlowitz: Sylvicultura oeconomica

Stadt leben aufgegeben / und um ihrer Andacht besser abzuwarten und GOtt desto ungehinderter zu dienen / sich in die Einöde und Wälder gewendet.

§. 32. In Summa es scheinet und ist auch wahr / daß das Holtz weder Mensch noch Vieh entbehren kan / sondern dem erstern zur Conservation des Lebens / und dem Vieh auch unter andern das Laub / Mooß / Knospen etc. zur Nahrung gegeben / sonderlich wo das Laubstreiffen gebräuchlich / und das Vieh an solche Fütterung gewöhnet.

Man pfleget nehmlich das Laub Frühlings-Zeit in neuen Monden zum ersten / hernach in Sommer und in Herbst zum andernmahl abzustreiffeln / und entweder grün / oder gedorret zu gebrauchen / welches für arme Leute einen großen Vortheil giebt / so gar / daß allerdings nicht müglich / den Nutzen und Lob / so das Holtz-Wesen dem menschlichen Geschlecht überflüßig bringet / gnugsam an- und aus zuführen / bevorab / da auch die grösten Wildnüsse / und die sonsten gantz unbrauchbaren und entlegensten hohen abscheulichen Gebürge / Heyden / und Wüsteneyen / davon nicht ausgeschlossen werden können / sondern darzu zu ziehen seyn / derohalben uns Menschen allerdings oblieget / daß wir die vielen commoditäten so wir durch Erhaltung / Fortpflantzung / Säung / und Vermehrung des wilden Holtzes geniessen und erlangen können / worzu auch die Natur gnugsame Mittel an handen geben hat / vermittelst unserer industrie, Geschicklichkeit / und Erfahrung zu besseren Aufnehmen und Vollkommenheit bringen helffen.


Das Achte Capitel /
Von Fäll- und Schlagung des Feuer / Bau- und
Kohl-Holtzes.

§. 1. Warum von dieser Materie allhier gehandelt werde.

§. 2. Ob gewisse special-Regeln zu geben / wenn und warum ein Baum seinem Alter nach / und mit dem besten Nutzen zu fällen.

§. 3. Um welche Jahrer-Zeit das Unter-Holtz am besten zu schlagen / und was man zu observiren hat / wenn der Safft in die Bäume getreten.

§. 4. Warum man das Unterholtz nicht bey abnehmenden Monden schlagen soll.

§. 5. Wie tieff der Stock abzuhauen. Wenn man die Reiffen und Geschirr-Holtz hauen soll / daß sie lange dauren.

§. 6. Welches das beste Feuer-Holtz giebt / und warum man nicht allemahl die krummen unartigen Bäume darzu nehmen / sondern Gehau machen soll.

§. 7. Wie die Gehau zu halten.

§. 8. Warum man rechte Gehau machen und nicht einzelne Bäume aushauen soll.

§. 9. Von Abhauung derer Aeste zum Feuer-Holtz ingleichen von Aussonderung

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Hans Carl von Carlowitz: Sylvicultura oeconomica. Johann Friedrich Braun, Leipzig 1713, Seite 373. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Sylvicultura_oeconomica.pdf/389&oldid=- (Version vom 20.8.2021)