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Hans Carl von Carlowitz: Sylvicultura oeconomica

§. 5. Anderweitiger Nutzen der Weiden beym Feuer und Wasser /

§. 6. Beym Flechten und Binden. Nutz des Weiden-Laubs und Erde.

§. 7. Wie starck die Weiden zu pflantzen wie mit den Satz-Weiden zu verfahren.

§. 8. Von der Bruch-Weide und worzu sie diene.

§. 9. Von Krebs- Bach- und Bindweiden.

§. 10. Beschreibung der weissen Pappelweide /

§. 11. Der schwartzen. Unguentum populeum.

§. 12. Ihr Boden / Wachsthum und Nutzung / auch worzu das Holtz dienlich.

§. 13. Wie sie fortzupflantzen.

§. 14. Benennung der Aspen und ihr Boden.

§. 15. Worzu das Holtz dienlich oder nicht.

§. 16. Der Aspen dauerhafftigkeit / ihre Zäpffgen und Fortpflantzung.

§. 1.

NAchdem wir kürtzlich von denen Bäumen / so sich entweder mit ihren mannigfaltigen Früchten / Saamen oder angenehmen Schatten recommendiren / gehandelt / so schreiten wir nun ferner zu einer Classe der Bäume / welche weder Früchte: noch gar kennlichen Saamen tragen, doch aber mit ihren Holtz und Laube dem Menschen dienen / die wir nun auch mit wenigen betrachten wollen. Was nun Anfangs die Weide anlangt / so sind vielerley Arten derselben / als Bind-Weiden / Glaß-Weiden / Busch-Weiden / Rosen-Weiden / welche Blätter tragen / denen Rosen gleich / Bruch-Weiden / Pappel-Weiden / Haar-Weiden / Rein-Weiden / ja es werden deren bis an die 20. gezehlet.

Etliche wachsen auch auf den höchsten Gebürgen / und an dürren Orten / daher sie auch ihre Eigenschafft von der Güte des Bodens erhalten. Ferner giebt es gläntzend weise / rothe und gelbe / welche unter andern die besten und zehen Ruthen oder Weiden treiben / so zum Anbinden den Gärtnern und Landmanne sehr nützlich sind / und lassen sich drehen und wenden wie Leder und Bast / treiben dergestalt ins Holtz / daß starcke Stangen zu allerley Gebrauch davon gehauen / und geköppet werden können.

Am Laube sind sie am meisten zu unterscheiden: theils haben stärcker Laub als die andern / sonderlich sind diejenigen / welche das lange wie die Pfirschen-Bäume tragen / die besten / die aber ein etwas ründliches führen / so gar rauch / sind keine sonderliche gute Art.

Insgemein kan man solche in zwey Arten theilen / als nehmlich in die / welche zu einen rechten Stamm gedeihen und lateinisch perticales genennet werden / weil sie Stangen und Pfähle geben; und die so nur in Busche zu langen Ruthen aufwachsen[WS 1] / Viminales

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: anfwachsen
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Hans Carl von Carlowitz: Sylvicultura oeconomica. Johann Friedrich Braun, Leipzig 1713, Seite 340. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Sylvicultura_oeconomica.pdf/356&oldid=- (Version vom 20.8.2021)