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Hans Carl von Carlowitz: Sylvicultura oeconomica

zu prospiciren habe und unverdrossen seyn müsse.

§. 46. Woher es komme / daß wo vorhero Tangel-Holtz gestanden / Laubholtz und so weiter von sich selbst auffwachse.

§. 47. Was man zum wilden Baum-Säen vor Leute nehmen solle.

§. 48. Summarische Erzehlung was bey dem Baum-Saamen Säen zu beobachten wie auch was die eigentliche intention dieses Wercks sey / und der daraus entstehende Nutzen.

§. 49. Nochmahlige Anmahnung daß man die Praxin des Baum-Säens zur Hand nehmen solle.

§. 1.

WEnn man sich des Grund und Bodens / welche Art Holtzes solcher am besten tragen und fortbringen möchte / erkundiget / hierauf auch mit guten reiffen und vollkommenen Saamen versehen ist / hat man die Sorge dahin zurichten / wie das Säen und Pflantzen am besten vorgenommen und fortgesetzet werde.

Ehe wir nun hiervon deutlicher handeln / wollen wir zuvor von Zurichtung des Bodens / darein gesäet werden soll etwas gedencken.

Wo viel Saamen-Bäume vorhanden, kan der Boden daherum gar nützlich aufgehacket oder umgepflüget / gehacket oder gegraben; wo es aber allzu steinigt und wurtzlicht ist / mag man theils mit dem so genandten Hocken / (welches eine Art eines Pfluges ist / hat aber ein unten etwas breites Schar / mit welchen man neben allen Stöcken / Wurtzeln und Steinen uf der Seite und theils drüber hin hocken und die Erde aufreissen / und zwar wo man vermuthet / daß von den nechst stehenden Saamen-Bäumen der Saame dahin fallen / oder von den Winde dahin getrieben werden möchte / so würde man erfahren / wie bald solche Gegend mit Holtz anfliegen solte.

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Hans Carl von Carlowitz: Sylvicultura oeconomica. Johann Friedrich Braun, Leipzig 1713, Seite 166. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Sylvicultura_oeconomica.pdf/182&oldid=- (Version vom 20.8.2021)