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ich, daß meine Arbeit zu Ende wäre. Allein ich finde, daß man einem schwächlichen Staatskörper eben sowol öftere Herzstärkungen beibringen muß, als einem natürlichen. Ein Volk das lange gedrüket worden, verliert nach und nach die wahren Begriffe von der Freiheit. Solche Leute betrachten sich selbst als Geschöpfe, die nur der Gnade leben; und glauben, daß alle Beschwehrungen, so ihnen von mächtigern aufgelegt werden, (mit dem Verfasser des Berichts zureden,) gesezmässig und verbindlich sind. Daher denn jenes armselige und kriechende Wesen des Geistes, wozu ein ganzes Königreich eben sowol gebracht werden kann, als ein einzeler Mensch; und es ist sich nicht zuverwundern, daß Esau das Recht seiner Erstgeburt für eine warme Brühe verkauft hat, da er bis zum[WS 1] Tod abgemattet vom Felde heimkam. [WS 2]

Ich dächte, ich hätte allen denen, die des Unterrichts bedürftig wären, genugsam gezeigt, wie sie sicher zu Werke gehen könnten, wenn ihnen diese Münze jemal angeboten würde: Und ich glaube nicht, daß von langer Zeit her ein Exempel zufinden, da ein ganzes Königreich über eine Sache von Wichtigkeit so fest vereiniget gewesen, als das unsere izo gegen diese abscheuliche Betrügerei ist. Allein dessen ungeachtet, lassen sich einige schwache Gemüther, durch ämsig ausgestreute Gerüchte, neuer Dingen in Furcht und Sorge sezen. Wood schreibt den Zeitungskrämern in London vor, was sie schreiben sollen. In einem ihrer Bläter, welches hier von einem sich verborgen haltenden Buchdruker, (und gewiß in einer schlimmen Absicht) ans Licht gestellt

  1. Vorlage: zum zum
  2. 1. Moses 25, 29–34
Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Briefe des Tuchhändlers. [s.n.], Hamburg und Leipzig 1756, Seite 375. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Tuchh%C3%A4ndlerbriefe-Satyrische_und_ernsthafte_Schriften_1-1756.pdf/81&oldid=- (Version vom 1.8.2018)