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mögen gleich wollen oder nicht, zum wenigsten wenn sie ihre Bedienungen nicht verlieren wollen. Aber der Landwirth, der niemand etwas nachzufragen hat, die Kaufleute, die Krämer, und das gemeine Volk überhaupt, werden sie, wie ich hoffe, und beinahe das feste Vertrauen hege, nimmermehr annehmen. Was muß die Folge seyn? Dieses, die Eigenthümer werden trachten, sie so gut an den Mann zubringen, als möglich seyn wird. Mann wird einen Woodischen Halbpfenning um den sechsten Theil eines Pfennings anbeuten, (und auch so wird Wood noch genung gewinnen) und die welche sie annehmen müssen, werden an ihrer Besoldung, oder an Bezahlung, zween, Drittheile verlieren.

Bei diesem Anlasse kömmt mir zu Sinne, was ich vor vielen Jahren in England erzehlen gehört: Bei einem Vierteljahrs-Gerichte in Leicester hatten die Richter weislich erkennet, daß der Preis des Biers um einen Halbpfenning (das Quärtgen) herunter gesezt seyn soll. Einer derselben, kam erst nachdem die Sache beschlossen war, und hörte was geschehen wäre. Ihr Herren (sprach er) ihr habt eine Verordnung gemacht[WS 1], daß ein Quart Bier bei uns mehr nicht als drei Halbpfenninge[WS 2] gelten soll; Ich bitte, macht nun noch eine andere, und befehlet, wer es dafür trinken soll, denn bei G– das thue Ich nicht.

Eure Herrlichkeiten und Gestrengen erlauben mir, daß ich sie in Ansehung eines Punkts insbesonder warnen dürfe. Wood hat gnädigst verheissen, uns gegenwärtig mit nicht mehr, als vierzigtausend Pfunde von seiner Münze zubeladen, bis die Bedürftniß des Königreichs

  1. Vorlage: gegemacht
  2. Vorlage: Halpfenninge
Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Briefe des Tuchhändlers. [s.n.], Hamburg und Leipzig 1756, Seite 369. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Tuchh%C3%A4ndlerbriefe-Satyrische_und_ernsthafte_Schriften_1-1756.pdf/75&oldid=- (Version vom 1.8.2018)