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und die Geseze uns gelassen haben, bedienen, und fortfahren diese Münze zuverwerfen, und durch öftere Erinnerungen den dagegen entstandenen Eifer unterhalten, angesehen derselbe sonst nachlassen, und vielleicht endlich gar erlöschen dürfte. Denn vernünftiger Weise ist nicht zuhoffen, daß man hier öffentlich verbieten werde, diese Woodische Halbpfenninge einzunehmen oder auszugeben, ohne einen ausdrüklichen Befehl von England; dergleichen, wie ich glaube, wol niemand vermuthet, oder zuverhoffen, sanguinisch genung ist.

Allein die Wahrheit zusagen, Milord; ich fange an, meines Schreiberamts müde zuwerden, und möchte herzlich wünschen, daß dasselbe meinen Brüdern den Liedermachern und Gassenhauerpoeten aufgetragen würde, als welche vielleicht am geschiktesten sind, izo nachzulesen, was bei dieser Streitsache übrig geblieben seyn mag. Was mich betrift, so war mein Unglük, daß ich mich desselben auf ein falsches Fundament hin unterfangen, und es bisher fortgesezet habe. Denn nachdem ich die Falschheiten und die schlimmen Streiche dieses schändlichen Betrügers auf allen Seiten enkdekt hatte, hielt ich es närrischer Weise für Schande, daß ich meine Zuflucht zum Weinen, Lamentieren und um Gnade zuschreyen, nehmen solte, und wolte lieber an Freiheit, Geseze und das allgemeine Naturrecht appellieren, ohne zubedenken, in was für einem Lande ich lebe.

Seit Dero leztern Aufenthalt in Irrland habe ich öfters meinen Zelter genommen, und bin auf Dero Grund und Boden umher geritten, wo mich dünkte, ich

Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Briefe des Tuchhändlers. [s.n.], Hamburg und Leipzig 1756, Seite 441. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Tuchh%C3%A4ndlerbriefe-Satyrische_und_ernsthafte_Schriften_1-1756.pdf/147&oldid=- (Version vom 1.8.2018)