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zuhalten, weil er sich zufälliger Weise in eine Streitsache eingelassen hat: Doch ich bin nicht der erste, der deswegen zum Tode verurtheilet worden, weil er wider einen mächtigen Feind einen namhaften Sieg dadurch erfochten, daß er der Kriegsordre für einmal nicht aufs genauste nachgekommen ist.

Nunmehr bin ich entschlossen, nach der That, (wie man gemeinlich pflegt) dem Rath eines gewissen Dechanten[1] zufolgen. „Dieser zeigte mir, daß ich mich betröge, da ich mich auf den allgemeinen guten Willen des Volks verliesse. Daß ich bisher zwar mehr Beifall gefunden, als man hätte erwarten können; daß mich aber wahrscheinlich einige unglükliche Nebenfehler dennoch der Obrigkeit in die Hände bringen würden; daß meine guten Absichten mich nicht genung wider diejenige schüzen würden, welche auf jeden Zug meiner Feder, der mir in der Bitterkeit meiner Seele entfuhre, laureten. Er führte ein Exempel von einer Person an, die eben so unschuldig und uninteressiert war, und es eben so gut gemeinet hätte als ich, welche eine sehr nüzliche und unschuldige Abhandlung geschrieben,[2] um die Einwohner dieses Königreiches aufzumuntern, ihre eigene Manufakturen zutragen, für welche Bemühung aber dennoch der Verleger auf das strengste verfolget, das Gericht der Geschwornen neunmal zurükgesendet, und der arme Mann der Gnade und Ungnade des Richters überlassen worden: Der Dechant bemerkte ferner, daß man mich auf gewisse Weise den Streit allein führen liesse, da andere hingegen, welche tausendmal


  1. Der Verfasser meint sich selbst.
  2. Dieses ist das Projekt, pag. 282.
Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Briefe des Tuchhändlers. [s.n.], Hamburg und Leipzig 1756, Seite 434. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Tuchh%C3%A4ndlerbriefe-Satyrische_und_ernsthafte_Schriften_1-1756.pdf/140&oldid=- (Version vom 1.8.2018)