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in dem Styl seines eigenen Gewerbes unterhalte. Allein werde ich wol die Sache verbessern, wenn sie sehen, daß ich mich wieder, obwol nur sparsam, in eine Staatssache einlasse? Denn zu einer solchen ist nunmehr (dafern einigen grossen Rechtsgelehrten zuglauben) der Streit mit Wood gediehen. Und wie es öfter beim Spiele geht, daß man beim Vierer anfängt, und nach und nach zur Guinée aufsteigt, bis einige solcher Spieler zulezt ihr ganzes Vermögen verlieren, und im Gefängnis sterben, so möchte mirs wol auch begegnen, daß ich nämlich, wenn ich zulange mit Woods Halbpfeninngen spiele, so weit hineinkomme, daß mir dafür, daß ich betrogen worden, noch eine Geltbuß auferlegt, und das Gefängnis angewiesen werden dürfte, von dannen ich nicht wieder herauskäme, bis ich den lezten Heller würde bezahlt haben.

Es giebt, Milord, dreierlei Gattungen Leute, mit denen ich nimmer zustreiten gedenke. Ein Strassenräuber, der mir die Pistol auf die Brust sezet; ein Trupp Dragoner, die mein Haus zuplündern kommen; und ein Jurist, der sich ein Verdienst daraus machen kann, daß er mich verklaget. Bei jedem von diesen Fällen (sie sind aber beinahe einer und eben derselbe) ist das beste, aus dem Wege zugehen, und das nächste beste, sein Gelt herzugeben, das Haus preiszulassen und nichts zugestehen.

Ich höre, daß die zwo Stellen in meinem lezten Schreiben, davon man Anlaß genommen, sich für beleidigt zuhalten, diejenige seyen, da ich Sr. Majestät Antwort, welche Sie auf die Vorstellungen des Oberhauses, Woods Patent betreffend, gegeben haben,

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Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Briefe des Tuchhändlers. [s.n.], Hamburg und Leipzig 1756, Seite 424. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Tuchh%C3%A4ndlerbriefe-Satyrische_und_ernsthafte_Schriften_1-1756.pdf/130&oldid=- (Version vom 1.8.2018)