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er anfänglich bloß aus Bescheidenheit gethan, das thue er jezt forthin aus Klugheit; GOtt bewahre uns und ihn!

Ich will alles mit einer Fabel beschliessen, die dem Demosthenes zugeschrieben wird. Er hatte als ein Redner, dem Volk zu Athen sehr treue Dienste geleistet, und da er bei einem gewissen Anlasse befürchtete, seine Landesleute möchten ihn seinen Feinden ausliefern, erzehlte er ihnen nachfolgende Geschichte: Die Wölfe (sprach er) begehrten einst mit den Schafen ein Bündnis unter dieser Bedingung zuschliessen; es solte die Ursache ihrer Zweitracht, welche die Schäfer und die Hunde wären, aus dem Wege geräumet[WS 1] werden. Dieses ward zugestanden: Sogleich griefen die Wölfe ohne weitere Besorgnis zu, und richteten unter den Schafen eine gänzliche Verwüstung an.

den 11. Winterm.
     1724.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: geraümet
Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Briefe des Tuchhändlers. [s.n.], Hamburg und Leipzig 1756, Seite 412. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Tuchh%C3%A4ndlerbriefe-Satyrische_und_ernsthafte_Schriften_1-1756.pdf/118&oldid=- (Version vom 22.8.2018)