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nur der Landmann ists, welcher den Kaufmann, den Krämer, und den Handwerker aufrecht erhält.

Wenn aber der Edelmann sich selbst so Pachter und Kaufmann wird, so wird er alle gute Münze die er aus der Fremde bekömmt, aufheben, um sie nach Engelland zusenden; und etwan einen armen Schneider, oder Weber, oder dergleichen im Hause halten, welcher froh seyn wird das Brot zugewinnen, in welchem Preis es auch sey.

Ich würde nimmer fertig werden, wenn ich alle das Elend beschreiben solte, welches auf uns wartet, dafern wir so einfältig und lasterhaft sind, diese verfluchte Münze anzunehmen. Und es würde sehr hart seyn, daß Wood, wenn man ganz Irrland in die eine, und ihn, den lumpenhaften Kerl, in die andere Wagschale sezte, dieses ganze Königreich überwägen solte, woraus Engelland an guter Münze alljährlich über eine Million richtig in den Sak steket, eine Summe die mehr beträgt, als was die Engländer sonst anderstwoher überall beziehen.

Doch was euch trösten soll, besteht vornehmlich darinn, daß gleichwie das Königl. Patent euch nicht befiehlt, diese Münze anzunehmen, also auch die Geseze der Kron die Gewalt nicht gegeben haben, die Unterthanen zuzwingen, alle und jede Münze, wie es dem König belieben möchte, zunehmen. Denn so könnten wir aus dem gleichen Grunde gezwungen werden, Kieselsteine, oder Muscheln, oder gestempeltes Leder für current Gelt anzunehmen, wenn wir einmal das Unglük hätten, unter einem schlimmen

Empfohlene Zitierweise:
Jonathan Swift, übersetzt von Johann Heinrich Waser: Briefe des Tuchhändlers. [s.n.], Hamburg und Leipzig 1756, Seite 305. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Swift-Tuchh%C3%A4ndlerbriefe-Satyrische_und_ernsthafte_Schriften_1-1756.pdf/11&oldid=- (Version vom 1.8.2018)