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Wendelstein.

Ein Berg-Schloß / jenseit der Vnstrut / aber bey selbigem Wasser / vnd gegen Wihe vber / auff die Herrschafft Querfurt zu / in Thüringen / gelegen / so / sampt der Herrschafft / von denen von Witzleben / an Chur-Sachsen kommen; wie Nehel p. 228. sagt. In offtangezogenen Thüringischen geschriebenen Chronicken stehet / daß Anno 1332. die Graven von Weimar den Wendelstein / bey Wicha / gebawet / so folgents an die besagte von Witzleben kommen seye. Die Schwedischen haben dieses Berg-Schloß den 11. Decembris Anno 1644. erobert. Hernach bekamen solches die Chur-Sächsischen wider; aber im Winter deß 41. Jahrs die Schwedischen abermals / vnd wurden das Thor / vnd die Brücke / abgebrant.


Werda / Werdau / Wertha.

Ein Churfürstl. Sächsisches Stättlein / an der Pleisse / in Meissen / gelegen so aber in dem Voigtländischen / vnd hernach in den Ertzgebürgischen Craisse / ist gerechnet worden; vnd nunmehr vnder die Superintendentz / vnnd das Ampt Zwickau / gezogen wird. Churfürst Friederich zu Sachsen / hat Werda von einem Burggraven von Donin erkaufft; dessen erster Hauptmann allhie Conrad von Iphoven gewesen; wie Laurentius Wilhelm / in Beschreibung der Statt Zwickau / pag. 50. sagt. Anno 1045. gehörte dieser Orth Churfürst Johann Friderichen, wie Hortleder von Vrsachen deß Teutschen Kriegs / lib. 5. cap. 22. fol. 1207. deß ersten Drucks / erinnert. Mameranus Lucemburgensis, in Beschreibung Keysers Caroli V. Raise / sagt / daß Anno 1547. als höchstgemelter Keyser / in seinem Zug / wider den jetztgedachten Herren Churfürsten Johann Friederichen zu Sachsen / hieher kommen / Werda / dem Tunshirn gehört habe; deme Er damaln etwan versetzt gewesen seyn mag. Vmb den Maijen deß 1644. Jahrs / lagen die Keyserischen Gallassischen allhie.


Wertern.

Ein Schloß in Thüringen / darauff die Herren von Wertern / vnd Lossa / Inhaber der Graff- vnd Herrschafften / Beuchlingen / Frondorf / Wiehe / vnd Brücken / deß H. Römischen Reichs Erb-Cammer-Thürhüter ihren Sitz haben. Es wird ohne zweiffel / wo nicht ein Stättlein / doch wenigst ein Flecken / beym Schloß liegen.


Wiehe.

Ein Stättlein / Schloß / vnd Herrschafft / nahend der Vnstrut / beym Wendelstein vber / in Thüringen / gelegen. In einer geschriebenen Chronick stehet / daß dieser Ort vorhin Heldrungisch gewesen / vnd Anno 1410. die Fürsten Wiehe / Schloß / vnnd Statt / dem Gerlachen von Heldrungen angewonnen / vnd Graff Heinrichen von Hohenstein / Herren zu Kelbra / verliehen hetten. Es seye hernach Wiehe Vitzdomisch gewesen / so aber ihnen genommen / vnnd dem Graven von Schwartzburg verkaufft worden; were aber Graff Heinrichen von Schwartzburg /

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Matthäus Merian: Topographia Superioris Saxoniae. Frankfurt am Mayn: Eigenverlag, 1650, Seite 367. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Superioris_Saxoniae_(Merian)_367.jpg&oldid=- (Version vom 14.9.2022)