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diese Abbtey zum Ober-Sächsischen Creysse gezogen worden ist. In der Braunschweigischen Chronick stehet / am 355. Blat / daß Anno 1593. den 1. Septembris / Hertzog Heinrich Iulius zu Braunschweig / vom Priore, Procuratore, vnnd samptlichen Conventualn zu Walckenrede / an statt Graff Ernsten deß letzten zu Hohnstein / der dieses Jahrs den 8. Julii / gestorben / zu einem Administratore deß Stiffts Walckenrede / erwöhlet worden seye. Es hab sich aber dieser Postulation, oder Wahl / Graf Carl Günther zu Schwartzburg widersetzt / vnd fürgeben / Er hette die Confirmation vom Abbt zu Alten Campen / im Stifft Cölln / als Visitatorn deß Stiffts Walckenrede / für längst erhalten; habe auch alsbald die Güter eingenommen / so das Closter Walckenrede in der Gülden-Awe hatte / welcher Einkommen sich Jährlich auff sieben tausent guter fl. erstreckten: vnd hange die Sach noch (im Jahr 1620.) am Keyserlichen Cammergericht zu Speyer; vnd ist gleichwol hochgedachtes Hertzogen Herr Sohn / Hertzog Friederich Vlrich zu Braunschweig / Anno 1613. zum Administratoren allhie erwöhlet worden. Bey den jetzigen General Friedens Tractaten / ist auch diese Strittigkeit erörtert / vnnd geschlossen worden / daß das Closter / oder Praelatur / Walkenriedt / dessen dieser Zeit Herr Christian Ludwig / Hertzog zu Braunschweig vnnd Lüneburg / Administrator ist / sampt dem Gut Schawen / solle vom Keyser / vnd dem Reich / den Hertzogen zu Braunschweig / etc. als ein immerwehrendes Lehen / gegeben werden / nebenst gäntzlicher Auffhebung deß Iuris Advocatiae, vnnd anderer deß Stiffts Halberstatt / vnd Graffschafft Hohnstein / Ansprüche.


Warenbrück.

Ein Stättlein in dem Chur-Creysse / an der Elster / zwischen Vbigau / vnd Elsterwerd / gelegen / vnnd dem Herren Churfürsten zu Sachsen gehörig. Laurentius Peccenstein / part. 3. Theatri Saxon. fol. 159. sagt / seye besser Arenbrücke zu nennen (in massen auch dieser Ort / vom G. Mercatore, also geheissen wird /) so viel als Adlersbruck / vom Wort Ahr / so auff Wendisch einen Adler bedeutet / heissen solle; allda ein Rolands Bilde / wie man es nennt / zu sehen.


Wassenburg.

Ein Schloß / zwischen Mülberg / vnd Arnstatt / in Thüringen / sampt einer zugehörigen Fürstlich-Weymarischen Herrschafft. In einer geschriebenen Thüringischen Chronick stehet / daß die Erfurter Anno 1452. diß Schloß / damals den Vitzdomen gehörig / gewonnen haben. In einer andern wird gemeldt / daß solches Schloß / wie auch Schwartzwalde / vnd Liebenstein / vorhin Graff Hansen zu Schwartzburg gehört / der sie / damit Er seine Gefangene / von dem Bischoff zu Würtzburg / lösen kunte / Anno 1368. dem Landgraven zu Döringen / vmb zwölff tausent Marck Silbers / verkauffen müssen; wiewol hernach nur der zwey Schlösser / Wassenburg / vnnd Schwartzwalde / gedacht wird.

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Matthäus Merian: Topographia Superioris Saxoniae. Frankfurt am Mayn: Eigenverlag, 1650, Seite 350. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Superioris_Saxoniae_(Merian)_350.jpg&oldid=- (Version vom 14.9.2022)