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kayser Fridrichen mit vil besundern löblichen freyhaiten fuor ander fürsten des reichs in sonder / des er vn[d] sein nachkomen hertzogen zuo österreich / ain geritzts kreutzlin in irem hertzog hüetlin füeren söllen / vnd ir lehen ze roß / vnd in irem land / nit auserhalb des landes emphahen mügen / der benant hertzog heinrich hat gestifft das gotzhaus zuo den Schotten[1] zuo Wien sant Benedicten orden / vn[d] das mit schotten besetzt vnd reichlich begabet / Er hat auch erweittert die stat Fauiana / die nun Wien hayst[2] / Auch hat er gepessert die andern stet vnd sloß in österreich vn[d] hat gepaut die ersten purgk zuo wien am hoff[3] / an dem end / da nun das Closter vnser lieben frawen brüeder von dem perg Carmeli stet / das man yetzund nent zuo den weissen brüedern / Vn[d] da selbs gehalte[n] sein fürstlichs geseß / Er hat auch dem gotzhaus zum heiligen kreütz Mynkendorff[4] vnd Sigenfeld[5] gegeben / vn[d] volbracht das paw gantz vnd gar da selbs Das sein vater angefangen het / vnd hat gestritten zwen feltstreit mit herren Geysa künig ze hungern dem andern[6] / an dem wasser gena[n]t die Leytta[7] / Er hat auch mit herren Welfen dem altern hertzogen zuo Pairn in Pairen gestritten / vnd mit herren Otacker dem iüngern[8] marggrafen in Steir auch mit herren Sobeslaen[9] künig zuo Behem / die hungern vnd behem haben vil übels in österreich begangen mit raub vn[d] prand / zuo des benanten hertzog Heinrichs zeiten / der benant hertzog heinrich Jochsamergot / viel von ainem pferd / das er kurtzlich nach dem selben val sterben muost / Vnd starb als man zalt Nach cristi gepurd M.c. vn[d] lxxvij iar / vnd ligt begraben zuo Wien zuo den Schotten in der kirchen seiner stift / Aber fraw Theodora sein gemahel starb nach im Nach cristi gepurd M.c. vn[d] lxxxij iar / vnd die selb Theodora Auch fraw Agnes ir tochter ligent bayde bey hertzog Heinrichen zuo den Schotten begraben / v[er]liessen zwen sün Lewpolden vnd Heinrichen / Da von hernach geschriben stet.

Q. [Leopold IV.]

LEwpold[10] genant der iünger vnnd milt / des heiligen sant Leupolds marggrafen in österreich dritter sun / ward seinem bruod[er] Heinrichen in dem regiment durch seinen vater aus liebe so er zuo im het vorgesetzt / vnd fieng an zuo regieren die marich österreich Nach cristi gepurd M.c. vnd xxxvj iar / pald nach seines vatern vnd Albrechten[11] seines bruodern tod / Er was ain frischer manlicher vn[d] iunger fürst / vnd der vij marggraff in österreich Vnd regiert österreich als ain marggraf vj iar / vnd als her Conrat Römischer künig hertzog zuo Swaben in dz pairland zoch Nach cristi gepurd M.c. vn[d] xxxviij iar / machet er den benanten Lewpolden der muoterhalben sein bruoder wz hertzog zuo paire[n] / dar aus entspru[n]gen dem pairland vil krieg Also regieret hertzog Lewp[old] das Pairland gewaltigclich vnd des adel der merer tail wz mit im vndertenig / Auch Regenspurgk die haubstat inn Pairen die do was der fürsten des landes gesaeß / die macht er im auch vndertenig / vnd hielt da selbs sein fürstlichs geseß Der bemelt hertzog Lewpold belegert ain gsloß in Pairn genant Phalegia[12] das selb was zwaier brüeder die selben baid allain ware[n] mit hertzog Heinrich genant der hoffertig[13] hertzog zuo Saxsen vn[d] zuo Pairen / des obgena[n]ten hertzog Lewpolds veint / de[m] kam ze hilff herr welff der elter hertzog zuo pairn[14] hertzog heinrichs des hoffertige[n] bruod[er] / da wurd ain herter streit vn[d] vil volck auf baide[n] tailen erslagen vn[d] hertzog Lewp[old] muost weichen des überna[m] sich

  1. Schottenstift in Wien
  2. siehe Wien in Zedler Bd. 56
  3. Burg „Am Hof“ in Wien in der Nähe des Schottenstifts, heute u. a. Standort der Kirche am Hof
  4. Münchendorf
  5. Siegenfeld, heute zu Heiligenkreuz bei Baden
  6. Géza II. (1130–1162), König von Ungarn
  7. Leitha
  8. Ottokar III. (1129–1164), Markgraf der Steiermark
  9. Soběslav II. (um 1128–1180), König von Böhmen
  10. Leopold IV. (um 1108–1141), ab 1136 Markgraf von Österreich, ab 1139 auch Herzog von Bayern
  11. siehe „O“
  12. Valley
  13. Heinrich der Stolze
  14. Welf VI.
Empfohlene Zitierweise:
Ladislaus Sunthaym: Der löblichen Fürsten und des Landes Österreich Altherkommen und Regierung. Basel (bei Michael Furter): –, 1491, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Sunthaym_Der_l%C3%B6blichen_1491_18.jpg&oldid=- (Version vom 27.5.2021)