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ein Wort zu schreiben«. Auch deshalb unterlasse er es, um nicht der Liebedienerei geziehen zu werden. Das aber, meint er, spräche am besten für die guten Eigenschaften beider Fürstinnen, dass, sobald eine von ihnen krank würde, ihre Unterthanen in tiefstes Leid geriethen und so innig für ihre Wiederherstellung zu Gott bäten, dass er die Ueberzeugung habe, diese Gebete wären heilsamer als alle ihnen von ihren hochgelehrten weisen Aerzten verschriebenen Arzneien. Margareta stand auch im Verkehr mit Heinrich Steinhöwel (s. Anm. 60). Dieser schrieb am 27. Mai 1474 einen scherzhaften Brief an die Gräfin, worin er sie um Verzeihung bat, dass er sie bei dem Gebrauch des Liebenzeller Bades noch nicht besucht habe; er liege selbst am Zipperlein krank. Zur Abbüssung seines »Verbrechens« sandte er ihr als kostbares Geschenk 22 Pomeranzen und etliche Limonien, die er von Como erhalten hatte. Vgl. Keller Decameron von HSteinhöwel S. 676. Margareta war auch eine Bücherfreundin. Im Jahre 1477 schickte sie eine besondere Gesandtschaft nach Bern, um dort Karls des Kühnen »Betbuch wunderbars Gemächts« zu erkaufen. Vgl. Stälin Wirtemb. Gesch. 3, 760, 3.

71) Elisabeth war die treffliche Tochter des mächtigen Markgrafen Albrecht Achilles von Brandenburg (1414-1486), Cousine der Markgräfin Barbara von Mantua, seit 1467 Gemahlin Eberhards des Jüngern (1447-1504). Sie starb 1524. Vgl. Stälin Wirtemb. Gesch. 3, 555 f. 713. Translationen 334, 23 und Anm. 70.

72) Vgl. Anm. 65. Für Markgraf Karl I. (1427-1475) übersetzte Nicolaus von Wyle Boccaccio’s Griseldis (s. Anm. 85) und desselben Guiscard und Sigismonda (Decamerone IV, 1) nach der lateinischen Uebersetzung des Lionardo Bruni von Arezzo (Transl. II), im Jahre 1461 Poggio’s Trostesbrief an Cosimo von Medici (Transl. IV), endlich auch des Aeneas Silvius Abhandlung über den Wert und den Nutzen der classischen Studien (Transl. X).

73) Dr. iur. Georg von Absperg, dem Nicolaus von Wyle als seinem Gönner, Freund und Gebieter die Sammlung seiner Translationen am 5. April 1478 widmete (vgl. 7, 1 ff. 325, 4 ff.), erscheint im Fürstl. würtembergischen Dienerbuch (ed. Georgii Georgenau S. 6) seit 1471 als Landhofmeister des Grafen Ulrich: Er schrib