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Gmünd (1556-1569) ein. Er musste um 91 Pfund Heller den Grabstein für Mechthild ausbessern, dann der amm herüberfiern vom Gieterstain etwas beschedigt worden, und zwei ganz neue für Graf Ludwig und das »Fröli« machen. Die Ausbesserung muss sich auf die ganze Figur Mechthilds, die nicht aus einem Stein mit dem Paradebett sondern nur hineingelegt ist, beziehen, denn auf der Zeichnung des Grabmales von Güterstein hat sie die Hände gefaltet und eine andere Anordnung des Mantels. Dem älteren Kunstgeschmacke entsprechend wurden die drei Grabsteine von Hans Schickart bemalt und vergoldet. Vgl. GBunz Die Stiftskirche zu St. Georg in Tübingen 1869, S. 74-76. Wintterlin Die Grabdenkmale Herzog Christofs u. s. w. in der Festschrift zur vierten Säcularfeier der Eberhard-Karls-Universität zu Tübingen, dargebracht von der Königlichen öffentlichen Bibliothek zu Stuttgart 1877, S. 24. 25. 22. Anm. 4. Klemm Württembergische Baumeister und Bildhauer bis ums Jahr 1750 in den Württemb. Vierteljahrsheften für Landesgeschichte 5 (1882), 145. 146. - Der Doppelgrabstein Ludwigs und Mechthilds zählt zu den vorzüglichsten Schöpfungen der Zeit und ist voll Adel, Schönheitsgefühl und Leben. Der Graf liegt in edler Ruhe da, in voller Rüstung, den Helm auf dem bartlosen kriegerischen Haupte, die linke Hand am Schwerte; seine Gemahlin mit dem sanften Antlitz nimmt mit der einen Hand den Mantel auf, dass er im herrlichsten Faltenwurf niederwallt, während die andere sanft auf der Brust ruht. Vgl. Lübke Geschichte der Plastik, 2. Aufl. S 752. Beschreibung des Oberamts Tübingen 1867, S. 223. Bunz a. a. O. S. 76. Der Doppelgrabstein trägt die Umschrift: Anno Domini MCCCCLIIII (statt 1450) illustrissimus familiae Wirtembergensis comes Ludovicus senior IX. kalendas octobris (statt 24. Sept.) murtuus et in aede beatae Virginia ad Bonum lapidem sepultus ab eodem principe Christophoro officiosae pietatis ergo Tubingam huc traductus est. eadem pietate et ratione huc quoque tralata est  D. Mechtildis Palatina Rheni ac Bavariae dux clarissimi Ludovici senioris coniunx suavissima quae licet post Alberto Austriaco nupsisset defuncta tamen Haydelbergae anno MCCCCLXXXII kalendis octobris (statt 22. August) evidentissimo sinceri amoris argumento illic cum priore marito