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Für die Wahl der Zeitpunkte bei den kirchlichen Karten war durchgängig die Rücksicht auf die allmälige Entwickelung der Diöcesen und Provinzen massgebend, nicht zufällige Umstände, wie beispielsweise die Zeit des Erscheinens von Ughelli’s Italia sacra.

Entwickelungsphasen während Einer Periode wurden, soviel es thunlich war, durch Nebenkarten illustriert.

Auf die Grösse, resp. Einwohnerzahl der Städte und ihre Befestigung wurde mehr Rücksicht genommen als bei den früheren Auflagen. Klöster, Kirchen und Burgen haben ihre besonderen Bezeichnungen erhalten.

Da die Karten sich, soweit wie möglich ist, aus sich selber zu erklären haben, so sind eine Menge Verhältnisse auf ihnen zur Anschauung gebracht, die in den bisherigen Ausgaben in den Erläuterungen besprochen waren.

Memoirs des Herrn von Spruner, auf die sich die Neubearbeitung hätte stützen können, waren leider nicht vorhanden, und die Arbeit war also von vorn zu beginnen. Ich bin mir bei dieser Arbeit der seit Erscheinen der ersten Ausgabe gesteigerten Ansprüche der Wissenschaft bewusst gewesen, glaube aber auch auf ihre Nachsicht rechnen zu können, da das Gebiet der historischen Geographie, das ich zu durchwandern hatte, von ihr selber noch sehr vernachlässigt ist.

Für die Möglichkeit der nothwendigen fortwährenden Verbesserung der Karten ist durch Anlegung von zum Theil sehr umfangreichen und nahezu vollständigen Memoirs gesorgt.

Gütige Mittheilungen von Zusätzen und Berichtigungen mit Angabe der Quellen und, wo die geographische Interpretation eine Schwierigkeit bietet, auch mit Aufklärung dieser Schwierigkeit, sowie Hinweisungen auf culturhistorische Verhältnisse, die sich etwa noch kartographisch verwerthen liessen, würden mich zu lebhaftem Danke verpflichten und, wo möglich, baldthunlichst berücksichtigt werden.

Das umfangreiche Quellenmaterial und die betreffenden zerstreuten Erörterungen in neueren Schriften – soweit, als geschehen konnte –, zu benutzen, würde mir unmöglich gewesen sein ohne die zuvorkommende Gefälligkeit der historischen Gesellschaften und der Specialforscher, die dem Werke ihre Sachkenntniss zu Gute kommen liessen – ich komme bei den einzelnen Nummern darauf zurück, – und ohne die Liberalität, mit der die Herren der Herzoglichen Bibliothek zu Gotha, der Universitätsbibliotheken zu Göttingen, Leipzig und Heidelberg, der Königlichen Bibliothek zu Berlin, sowie der Bibliothek zu Cassel mir die Benutzung der ihnen anvertrauten Bücherschätze gestatteten. Ich sage sämmtlichen Herren hiermit auch öffentlich meinen Dank.

Gotha, 27. April 1871.
Dr. Theodor Menke.     
Empfohlene Zitierweise:
Theodor Menke, Karl Spruner von Merz u. A.: Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit . Justus Perthes, Gotha 1880, Seite VII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Spruner-Menke_Handatlas_1880_Text.pdf/12&oldid=- (Version vom 20.11.2016)