Seite:Spruch vom Roemischen Reich aus dem Jahre 1422.djvu/6

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Ernst Henrici (Hrsg.): Spruch vom Römischen Reich aus dem Jahre 1422. In: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur. Band 25, S. 71-77

Vnd gib der Ritterschaft iren solt,
Auch sprich denn fursten gutlich zu,

170
Damit die cristenheyt kumpt wider in rw

Durch der fursten hilff vnd crafft,
Vmb cristenliche Ritterschafft
Vnd auch vmb manig lebendig schar,
Der die herolt nement war.

175
Der was an tzall vnd vbervill.

Der wappen ich blaßmyrn will.
Als ydem seynem stat do zymmet
Hann ich getrachttet vnd gestympt
Nach der rechtten visiment

180
Durch fursten vnnd auch ander gent,

Von golde, silbervarb vnd gestein
Verwapent adenlich vnd reyn:
Der schar daucht ich mich[1] gemeyt.
Nu will ich sagen vnderscheyt

185
Der wappen ein teyll, ob ich kann,

Wie cleydet was maniger stoltzer man.
Hundert tausent man do sach,
Als mir manig herolt das vergach,
Auff das mag sprechen ich,

190
Ains dem andern was nicht gleich.

Als do man schylt vnd helm verpant,
Vil manig tyer ich do bekant
Bede[2] tzam vnd dartzu wildt,
Auf pirg, gestreuß vnd auff geuildt

195
In sprungen, gengen ich sie vand

In spur, in pellen vnd in Rampand.
Ir was auch manges gepochen
In last vnd auch auff getzogen;
Ein teyl stunden in schonn in stagk,

200
Ains das stundt, etlichs das lach.

Zeltten, trabn, Esell vnnd maull;
Geturnet, gepfert, gerste vnd sewll;
Vnd manig schilt gewolkenyrt,
Vme geben vnd gestagnyrt,


  1. micht hs.
  2. Bedem hs.
Empfohlene Zitierweise:
Ernst Henrici (Hrsg.): Spruch vom Römischen Reich aus dem Jahre 1422. In: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur. Band 25, S. 71-77. Weidmann, Berlin 1881, Seite 76. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Spruch_vom_Roemischen_Reich_aus_dem_Jahre_1422.djvu/6&oldid=- (Version vom 1.8.2018)