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TAFEL 25
SCHNITZEREIEN AUS HOLZ UND ELFENBEIN:
BETTLERFIGUREN


a) Bettlerin in zerlumptem Gewande, das die Brust, Unterarme und Unterschenkel freiläßt; beide Hände fassen das Gewand, der Kopf, mit faltiger Mütze, ist scharf nach rechts gewendet.


b) Alte Frau, auf einem Schemel sitzend, das Haupt aufwärts gedreht, auf dem Schoße ein nacktes, kleines Kind, zu dem ein Hündchen emporbellt.


c) Bettler, der in einem großen Buch liest, das er im linken Arm hält, während die Rechte einen Beutel schwingt.

II. 211. 217. 213. Inventar des Grünen Gewölbes 1733, der Kunstkammer 1741, S. 842 (am 6. July 1832 zum Grünen Gewölbe abgegeben). Im Bayr. Nationalmuseum ähnliche Arbeiten (Berliner a. a. O. 841–844, Tafel 287, 892, Text S. 115). Danach heißt der Schöpfer dieser, wie bei Simon Troger auf italienische Vorbilder, Krippenfiguren u. a. zurückgehenden Arbeiten nicht Krabensberger, sondern Vitus (Veit) Graupensberg, Bamberg (1698–1774). Die Dresdner Figuren sind weit lebendiger und freier in der Bewegung als die Münchner. Ähnliche Arbeiten in Berlin, Kaiser-Friedrich-Museum (Volbach, Die Bildwerke des Deutschen Museums; I. Die Elfenbeinbildwerke J 7793, 7788, 7789, Text und Abb. S. 68 u. 69), Nürnberg, Schwerin usw. – Scherer und Pelka (a. a. O.) nennen den Meister „Krabensberger“ und „aus Nymphenburg“.