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Verlobung seiner Töchter Dorothea (1563–87), vermählt 1585 mit Herzog Heinrich Julius von Braunschweig, und Anna (1567–1613), vermählt 1586 mit Herzog Johann Casimir von Sachsen-Coburg-Eisenach, geschieden 1593. Von den früheren, mit ähnlichem Aufwand verbundenen festlichen Anlässen sind uns Akten nicht mehr erhalten und so erfahren wir auch nichts über die vor dieser Zeit in Dresden tätigen Goldschmiede und deren Lieferungen, etwa bei dem Besuch des mit Kf. August seit einem Jugendaufenthalt 1542–43 in Wien und Prag befreundeten Kaisers Maximilian II. in Dresden im Januar 1564, bei der Hochzeit von Kf. Augusts Tochter Elisabeth 1568 mit dem Pfalzgrafen vom Rhein, Johann Casimir, und bei der Hochzeit seiner in Dresden lebenden Schwestertochter, Dorothea von Sachsen-Lauenburg, 1569 mit Herzog Wolf von Braunschweig. Doch erfahren wir aus anderen Urkunden einiges über die damals schon in Dresden tätigen Goldschmiede und Juweliere von Bedeutung.

Auf eine große Tradition konnte die Goldschmiedekunst in Dresden kaum zurückblicken, diese hat erst Kf. August geschaffen. Das erkennen wir aus der Anstellung zweier Meister in den Jahren 1554 und 1555. Der erste scheint für Silberarbeit, entweder ausschließlich oder vorwiegend, der zweite für Goldarbeit angenommen zu sein. Kf. August stellte durch Schreiben aus Annaberg vom 20. August 1554 den Goldschmied Joachim Wimmer zum Diener an mit einem Sold von jährlich 50 Talern, sowie der üblichen Hofkleidung und Herberge. Für gelieferte Arbeit erhielt er besondere Bezahlung. Am selben Tag des nächsten Jahres wurde er unter den gleichen Bedingungen als Hofgoldschmied und Gießer bestallt. Am 3. Oktober erhielt er bei der Erneuerung seiner Bestallung für Abformen, Gießen oder sonst zu machen, 100 fl. jährlich ausgesetzt. Er muß sich dauernd der Zufriedenheit seines Herrn erfreut haben. Denn er erhielt von diesem am 21. Januar 1568 reichliche Geschenke an Naturalien, ebenso nochmals Geschenke 1577 in seinem Haus an der Stechbahn. Wir lernen ihn auch als künstlerischen Berater des Kurfürsten kennen. Er hat die Berufung des Medailleurs Tobias Wolf aus Breslau nach Dresden veranlaßt. Der Kurfürst bezieht sich in seinem Berufungsschreiben an diesen vom 22. Januar 1574, „da wir itzo einen dergleichen Künstler bedürfen“, darauf, daß ihm sein Hofgoldschmied und Gießer Joachim Wimmer ihn ob seiner Kunstfertigkeit empfohlen habe. Am 14. März 1555 ersuchte Kf. August den Rat zu Nürnberg, den Goldschmied Heinrich Hoffmann „eine Zeit lang“ nach Dresden ziehen zu lassen „da es uns an geschickten Goldschmieden