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und Cranachs, Bildnisse, darunter Vater August von C. Reder und Mutter Anna von Z. Wehme.
V. 334 Kunstbücher, Handschriften meist geometrischen und astronomischen Inhalts, mathematische, geodätische und optische Instrumente des Kurfürsten August, Modelle, Orgelwerke und Landkarten.
VI. Spiegel und andere Glasarbeiten, silberne Gefäße, Kunstuhren, Brettspiele, Trinkgeschirre mit Nephrit, Porzellane, das berühmte Einhorn, getriebene Reliefs aus Silber von S. Dattler und Werke von Daniel Kellerthaler, ferner 50 Gemälde meist historischen Inhalts.
VII. Naturalien, darunter Erzstufen, sächsiche Steinarten, Meteorsteine, Kokosnüsse, ausgestopfte Tiere, Muscheln, Straußeneier, Elefantenzähne, Geweihe, Urnen mit Münzen. Ölgemälde mit Tierdarstellungen.
VIII. Kunstwerke aus Elfenbein von G. Wecker und seinen Söhnen, von E. Lobenigk, J. Zeller und Th. Lohse. Uhren, Statuen, Gemälde. Figuren und Büsten aus Gips, Wachs und gebranntem Ton und einige Bronzen, so die Büste Christians II. von Adriaen de Vries und von demselben eine Gruppe Venus und Adonis, Werke von Jean Boulogne in größerer Anzahl, eine Büste in Relief aus Marmor vom Kurfürsten August von Juan Battista Buonhomini, ein Relief aus Zypressenholz, Kurfürst Johann Georg I. zu Pferd von dem Hoftischler Georg Weniger, von Zacharias Hegewald Adam und Eva aus Stein in Lebensgröße. Endlich Gemälde: die zwölf ersten römischen Kaiser aus dem Nachlasse Nossenis, Bildnisse der Kurfürsten August, Christian I. und II., Johann Georg I. von Christian Schiebling und 26 Aquarelle von Hans Bol.

Auf die Herstellung dieses Inventars von 1640 folgten, durch die Friedenszeiten begünstigt, bis zum Jahr 1658 über 1000 Stück einzelner von dem Kunstkammer-Inspektor Beutel verzeichneter Zugänge. Darunter besonders reich der Zuwachs an Juwelen, kostbaren Gefäßen und Goldschmiedearbeiten, die teils in Dresden verfertigt, teils in Augsburg, Nürnberg und Frankfurt erkauft waren, teils als Geschenke befreundeter Fürsten und einzelner Hofbeamten eingingen. In künstlerischer Hinsicht bedeutsamer scheinen aber dann die Erwerbungen geworden zu sein, die Kurfürst Johann Georg II., r. 1656–1680, für die Kunstkammer machen ließ. Denn er konnte sich dabei auf die Sachkunde des als Oberstleutnant nach Dresden berufenen, vorher als Kriegsingenieur in Italien und Griechenland tätig gewesenen Wolf Kaspar