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Johann die bald wieder erlöschende neue Idsteiner Linie, und mit Wilhelm Ludwig die Saarbrücker Linie begann, welche sich abermals in die Linien Ottweiler, Saarbrücken und Usingen verzweigte, aus welcher letzteren nach dem Erlöschen der beiden ersteren die neuesten Usinger und Saarbrücker Linien hervorgingen. Als die erstere 1797 erlosch, fiel ihr Besitzthum an Nassau-Usingen, von welchem sämmtliche Lande im Jahre 1816 an Nassau-Weilburg übergingen, dessen Besitzer bereits im Jahre 1688 zu Fürsten erhoben worden waren. Auf diese Weise ist diese Linie die Erbin sämmtlicher Länder der verschiedenen Zweige des Walramischen Hauptstammes des Hauses Nassau geworden; der damals regierende Fürst Friedrich Wilhelm wurde zum Herzog erhoben.

Im vierzehnten und fünfzehnten Jahrhundert sehen wir die Grafen von Nassau-Weilburg in zahlreiche Fehden mit den benachbarten Herren und Grafen von Solms, Westerburg, Isenburg, Dietz, mit Kurmainz und Kurtrier, und mit den Reichsstädten Frankfurt, Friedberg, Wetzlar verwickelt, dabei aber mehreremale durch Heirathen ihr Besitzthum glücklich erweitern; Graf Philipp III. führte im Jahre 1526 die Reformation in seinen Landen ein, zugleich sorgte er für die geistige Bildung seiner Unterthanen durch die im Jahre 1540 erfolgte Gründung der lateinischen Schule zu Weilburg. Auch unternahm er, da die alte Burg für die anspruchsvollere Zeit zu enge geworden war, einen erweiterten Schlossbau, von welchem berichtet wird: „Anno 1543 hat Graf Philipp von Nassau von neuem angefangen zu bauen das Schloss Weilburg, da es zuvor also beschaffen gewesen, dass die Herrschaft vor ihre Person sich nit länger darin erhalten können, zu geschweigen einen ihrer Nachbarn oder Grafen zu beherbergen. Anno 1549 war der Bau vollbracht.“ Im dreissigjährigen Kriege wurde auch Weilburg von den Kaiserlichen hart bedrängt; die Herrschaft wurde sogar im Jahre 1635 von Kaiser Ferdinand

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August Spieß: Das Lahntal von seinem Ursprung bis zur Ausmündung nebst seiner nächsten Umgebung. Verlag von L. J. Kirchberger, Dillenburg 1866, Seite 92. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Spiess_Das_Lahnthal.pdf/125&oldid=- (Version vom 1.8.2018)