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der Ruine einer von Philipp von Nassau-Weilburg angelegten Burg, einige ganz romantische Punkte.

Der jetzige Fürst von Solms-Braunfels, Ferdinand, vermählt mit der Gräfin Ottilie von Solms-Laubach, ist im Besitze des grössten Theils der Solmsischen Länder. Sein Gebiet, an der Lahn, Dill und in der Wetterau gelegen, umfasst 9 Quadratmeilen, auf welchen in 62 Ortschaften über 65,000 Menschen wohnen. – Die Anfänge der Geschichte des Hauses Solms sind sehr in Dunkel gehüllt. Die Behauptung des Solmsischen Archivraths Schaum, welcher den Ursprung desselben an die einst im Lahnthal angesessenen, mächtigen salischen Conradiner knüpft, ermangelt der urkundlichen Begründung. Der rheinische Antiquarius pflichtet der Vermuthung des hessischen Geschichtsschreibers Wenck bei, nach welcher das Geschlecht der Solmser, von welchem schon im Jahre 1129 ein Marquardus de Sulmese vorkommt, sich eine Reihe von Jahren unter dem Namen von Weibach oder Wegebach versteckt habe. Der Umstand, dass die bei den späteren Solmsern oft vorkommenden Namen Gottfried und Heinrich auch unter diesen sich finden, dass Weibach oder Wegebach, wonach sich dieselben benannten, in der Nähe von Königsberg und Hohensolms gelegen war, gibt dieser Vermuthung viel Wahrscheinlichkeit. Vom Jahre 1226 an erscheinen wieder Grafen von Solms, und zwar ein Heinrich und Marquard. Eines zweiten Heinrichs von Solms Söhne, Heinrich III. und Marquard II., wurden die Stifter der altbraunfelsischen und der Burgsolmser Linie. Ein Sohn des Letzteren, Heinrich, ist derselbe, welcher mit dem Grafen von Nassau-Dillenburg Greifenstein zerstörte. Von jetzt an folgen die häufigen Fehden, in welche die Grafen von Solms sich mit benachbarten Dynasten und mit der Reichsstadt Wetzlar verwickelten. Ein Graf Johann, von dem alten Rathe von Wetzlar bei einer Zweiung im

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August Spieß: Das Lahntal von seinem Ursprung bis zur Ausmündung nebst seiner nächsten Umgebung. Verlag von L. J. Kirchberger, Dillenburg 1866, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Spiess_Das_Lahnthal.pdf/114&oldid=- (Version vom 1.8.2018)