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No. 153.
Johann Lingelbach.

Seehafen. Im Vorgrunde sind mehrere Personen beschäftigt, Kisten u. s. w. an’s Land zu bringen. Von der Linken her kommt ein Herr mit einer Dame, denen ein Diener einen rothen Mantel nachträgt. Weiterhin sieht man eine Brücke, die zu einer Bergfestung führt, rechts die hohe, mit Schiffen bedeckte See. Das Ganze ist von mehr als 26 Figuren belebt.

Auf Leinwand, 33 Zoll hoch, 34 Zoll breit.


No. 154.
Joh. David de Heem.

Fruchtstück. Die vorzüglichsten Gegenstände darauf sind: ein gesottener Seekrebs, ein Teller von chinesischem Porzellan; auf diesem liegen Pfirsiche, Aprikosen, Trauben und Kirschen, umgeben von noch anderen Früchten, unter denen eine angeschälte Citrone und einige Weizenähren sich besonders auszeichnen. Das Ganze umflattern verschiedene Insecten. In diesem Gemälde waltet, ungeachtet der verschiedenartigen Gegenstände, die schönste Haltung.

Auf Leinwand, 30 Zoll hoch, 25 Zoll breit.


No. 155.
Johann van Steen.

Eine Bauerfamilie. In einer Stube sitzt ein Bauer mit seiner Familie um ein bedecktes Fass bei der Mittagsmahlzeit. Betend hält er seine wollene Mütze, so wie der Sohn seinen Hut, in beiden Händen. Die Mutter hat einen kleinen Knaben auf dem Schoosse, dessen Händchen sie zusammenfügt, um das Gebet ihn, wenn auch jetzt nur mechanisch, zu lehren.

Aus der Wincklerschen Sammlung. Auf Leinwand, 14 Zoll hoch, 17 Zoll breit.


No. 156.
Joh. Heinrich Roos.

Viehstück. Im Vorgrunde einer felsigen Gegend steht eine weiss- und gelbgefleckte Kuh mit den Hinterfüssen in klarem Wasser, worin sich ihre Gestalt abspiegelt; neben derselben steht ein Widder, und nicht weit davon sucht ein Geissbock seine Nahrung. Unweit dieser Thiere liegen mehrere Schaafe beisammen, und andere sind tiefer in die Landschaft eingedrungen. Auf einem Felsenstücke spielt die Hirtin mit ihrem Hunde.

Auf Leinwand, 23½ Zoll hoch, 20 Zoll breit. Mit dem Monogramm des Meisters. Von Morgenstern radirt.


No. 157.
Locatelli,

gest. 1741.

Landschaft. Zwei Männer sammeln unter Bäumen das kleingeschlagene Holz in Bündel; zu ihnen tritt ein Weib mit einem Korbe am Arme. In der Ferne erblickt man einen Thurm und Gebirge, so wie eine Heerde Schaafe, welche ihrem Hirten nach einem Flusse folgt.

Locatelli war Landschaftsmaler zu Rom, und lebte ungeachtet seiner Geschicklichkeit in Armuth. Sein Colorit ist angenehm, sein Pinsel fest und seine Bäume sind schön belaubt.

Auf Leinwand, 19 Zoll hoch, 17 Zoll breit.