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No. 108.
Abraham Bloemaert,

starb 1647 zu Utrecht.

Kniestück. Ein Mann, welcher in der rechten Hand einen Hering, in der linken einen Krug hält.

Bloemaert copirte in seiner Jugend die Zeichnungen des Franz Floris, bildete sich aber mehr durch eigenes Genie, als durch empfangenen Unterricht, zu einem tüchtigen Maler.

Aus der Sammlung des Herrn Le Brun zu Paris.
Auf Leinwand, 28 Zoll hoch, 23 Zoll breit. Von P. Viel in Kupfer gestochen.


No. 109.
P. Paul Rubens.

Eine Landschaft. An einem, mit kraftvollen Bäumen bewachsenen Berghügel hütet ein Schäfer, auf seinen Stab gelehnt, seine Heerde. Jenseits des Flusses sieht man im Gebüsche eine Strohhütte, welche eine Frau verlassen hat, um mit ihrem Hunde in den nahen Wald zu gehen. Die Bäume, so wie die durchsichtigen Erdmassen längs den Ufern, sind meisterhaft behandelt.

Auf Leinwand, 27 Zoll hoch, 41 Zoll breit.


No. 110.
Gerhard Honthorst.

Ein Mädchen in spanischer Kleidung mit weitem Faltenwurfe, einen mit Federn gezierten Turban auf dem Kopfe tragend, stimmt mit lächelnder Miene ihre Guitarre.

Auf Leinwand, 33 Zoll hoch, 27 Zoll breit.


No. 111.
Gerhard Honthorst.

Ein junger Violinspieler, mit lachender Miene, vor einem Tische, worauf ein brennendes Licht steht. Er trägt einen mit Federn geschmückten Hut und eine weisse Halskrause.

Dies Gemälde ist das Seitenstück zu dem vorigen, und gleichfalls auf Leinwand. 33 Z. hoch, 27 Z. breit.

Beide Gemälde sind aus der Fürstlich Zinsendorfschen Sammlung.


No. 112.
Jacob Ruisdaal.

Eine Landschaft. Auf dem felsigen Abhange eines Berges sieht man unter einer grossen, üppigen Baumgruppe einige Trümmer alten Gemäuers; drei Schaafe weiden daselbst, und ein Mann steigt über ein Stück Mauer herab. Auf der linken Seite des Bildes, jenseit eines hinabführenden Weges, erheben sich wieder hohe Gründe mit reichen Baumpartien. Ueber dieselben hinaus blickt man in eine hügelige, von einem Strome durchschnittene Ferne.

Aus der Gräfl. Sickingschen Sammlung. Auf Holz, 20 Zoll hoch, 26 Zoll breit. Mit dem Monogramm des Meisten.


No. 113.
Abraham Mignon,
geb. 1604, gest. 1679 zu Wetzlar.

Fruchtstück. In einem Korbe liegt eine Melone nebst mehreren andern Früchten, worunter sich besonders die Weintrauben auszeichnen.

Mignon war Maler zu Frankfurt a. M., und Schüler des Joh. Dav. de Heem. Seine Werke zeichnen sich durch schöne Auswahl, sinnreiche Zusammenstellung und treffliches Colorit aus.

Aus der Gräfl. Sickingschen Sammlung. Auf Leinwand, 36 Zoll hoch, 28 Zoll breit.