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No. 44.
Carl Le Brun,

geb. zu Paris 1619, gest. 1690.

Ecce homo! Der leidende Christus im Brustbilde, mit einer Dornenkrone auf dem blutenden Haupte und einem Rohre in den gebundenen Händen. Ein Theil des Körpers ist mit einem violetten Mantel bedeckt.

Le Brun war Schüler Simon Vouets, und bildete sein Talent in Italien durch Betrachtung der vorzüglichsten Gemälde, so wie durch Lesen guter Bücher. Seine Zusammenstellungen sind sinnreich und sein Ausdruck ist lebhaft, sein Pinsel leicht und fliessend, das Colorit aber nicht so gut, als jenes von Titian und P. Veronese.

Auf Leinwand , 21 Zoll hoch, 27 Zoll breit. Von Bazin in Kupfer gestochen.


No. 45.
Dionysius Calvart,

geb. zu Antwerpen 1555.

Die Verlobung der heiligen Catharina. Im Vorgrunde eines Gebäudes sitzt Maria neben einer Wiege, auf dem Schoosse den Knaben haltend, welcher der vor ihm knienden Catharina den Verlobungsring an den Finger steckt. Der kleine Johannes, so wie Joseph, sehen im Hintergrunde dieser Handlung zu; Letzterer stützt seinen Arm auf ein Buch.

Calvart erlernte seine Kunst bei P. Fontana in Bologna. Die Zusammenstellung seiner Gruppen ist schön, und seine Gedanken voll edler Einfalt. In Bologna gründete Calvart eine öffentliche Schule, aus welcher die berühmtesten Maler, wie Albani, Guido Reni, Dominichino u. m. hervorgegangen sind.

Aus der Friesischen Sammlung in Wien. Auf Leinwand, 30 Zoll hoch, 24 Zoll breit.


No. 46.
Theodor van Deelen,

geb. 1659, gest. 1688.

Das Innere einer Kirche, nach des Künstlers eigener Anordnung, mit Säulen und Bogen. Die Figuren sind von Franz Frank.

Th. van Deelens Lehrer war Franz Hals. Ersterer studirte vorzüglich die Perspective, und malte meistens Kirchen und andere Gebäude.

Aus der Wincklerschen Sammlung zu Leipzig. Auf Holz, 33 Zoll breit, 25 Zoll hoch. Mit dem Monogramm 1623.


No. 47.
Anton Graf.

Brustbild eines Greises im Vollgesichte mit unbedecktem Haupte. Er blickt mit gefalteten Händen betend gen Himmel.

Graf kam 1766 von Augsburg an den Dresdener Hof. Edle Züge und richtige Zeichnung seiner Köpfe, glänzende und starke Farben sind seine Hauptvorzüge.

Aus der Reussischen Sammlung. Auf Leinwand, 30 Zoll hoch, 24 Zoll breit.