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Lingelbach malte in Italien Seehäfen, Marktplätze u. s. w., mit trefflichen Figuren. Seine Färbung ist gut, seine Erfindung durchdacht, und die Behandlung seiner Gegenstände vortrefflich.

Auf Leinwand, 13 Zoll hoch, 16½ Zoll breit. Mit dem Monogramm des Meisters.


No. 24.
C. Georg Schütz,

geb. 1718 zu Flörsheim, gest. 1791.

Eine Schweizergegend mit heitrer Luft. Helle Wolken schweben an den Gipfeln der fernen Gletscher vorüber. Zwischen den, zu beiden Seiten sich aufthürmenden Bergen treibt das, mit einem Wehre versehene Wasser eine, mitten im Thale gelegene Mühle; ihr zur Seite befinden sich einige wandernde Figuren auf einer ländlichen Brücke.

Schütz war Schüler von Hugo Schlegel. Die Gegenden des Rheinstroms waren die vornehmsten Gegenstände seiner Gemälde, so wie viele Ansichten in der Schweiz.

Auf Holz, 17½ Zoll hoch, 21 Zoll breit.


No. 25.
Cornelius Dubois,

lebte um 1647.

Ein Dorf, in der Nähe einer alten Warte, am Strande der See. Fahrzeuge liegen am sandigen Ufer, wo Fischer ihre Netze aufhängen. Viele Reitende und Fahrende füllen die Strasse und den Vorgrund. Die rauhe Seeluft verbreitet ein gemässigtes Licht über die ganze Gegend.

Dubois war ein Niederländischer Landschaftsmaler, und ahmte Jacob van Ruysdael nach.

Aus der Wincklerschen Sammlung. Auf Holz, 16½ Zoll hoch, 25 Zoll breit. Mit dem Monogramm des Meisters.


No. 26.
Jacob de Bray,

geb. um 1604, lebte 1664 zu Harlem.

Die betagte Sara führt dem Abraham ihre Magd zu. S. 1. B. Mos. Cap. 16. zu Anf. – Der Patriarch ruht im Hintergrunde auf seinem Lager, und legt seine Rechte auf die Schulter der sich ihm nahenden, ganz entblössten Hagar. Sein Blick verräth Misstrauen in die Willfährigkeit seiner Gattin; diese fasst aber das schamhafte Mädchen beim Arme, und beruhigt den Zweifler durch überredende Geberde.

Von diesem Gemälde geschieht in Füssli’s Künstler-Lexicon pag. 102. Erwähnung.

J. de Bray war ein Niederländischer Maler. Seine Werke sind gut gezeichnet und ausgeführt.

Aus der Wincklerschen Sammlung, und von Geyser in Kupfer gestochen. Auf Holz, 13 Zoll hoch, 10 Zoll breit. Mit dem Monogramm des Meisters.


No. 27.
Anton Mirou,

geb. um 1640.

Eine Landschaft, in deren Mitte sich ein sandiger Weg hinzieht, welcher zu beiden Seiten mit hochstämmigen Bäumen bepflanzt ist, unter deren belaubtem Gewölbe ein dreispänniger Wagen, von einem Reiter begleitet, daherkommenden Weibern begegnet. Zur Linken weidet Vieh bei einem Kornfelde, und zur Rechten erblickt man Häuser am Ufer eines Stromes, auf dessen spiegelnder Fläche ein Nachen schwimmt; weiter vor entsteigen Enten der beschatteten Fluth.

Mirou war ein Niederländischer Landschaftsmaler, und staffirte seine Werke mit wohlgefärbten Figuren.

Aus der Wincklerschen Sammlung in Leipzig. Auf Holz, 19½ Zoll hoch, 36 Zoll breit.