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der jüngste Sohn unseres Kaisers, unser Prinz Joachim. Gegen Abend wurde er dann, einige Kilometer von uns entfernt, von einer russischen Granate getroffen und verwundet. Erfreut soll er da gesagt haben: „Nun bin ich endlich einmal der erste von den Brüdern.“ Stolz war er, daß er nun auch als Soldat fürs Vaterland bluten durfte; - in seiner Gesinnung auch er ein echter Hohenzoller!

2½ Tage dauerte der Kanonendonner. Die großen Einquartierungen nahmen wir mit Freuden auf, waren es doch unsere Truppen! Nachts um 12½ Uhr kamen die letzten und morgens früh um 3½ Uhr rückten die ersten schon wieder ab. Jedes Zimmer im Hause war zwei- und dreifach besetzt, auf dem Hof lagen viele Hunderte. Von hier zogen am Morgen eben aus dem Kadettenkorps gekommene Leutnants aus, voll Jugendkraft und begeistert für Kaiser und Vaterland. - Sie kamen nicht wieder. Viele Opfer forderten die nächsten Tage; das Herz krampfte sich zusammen, hörte man von den Verlusten, sah man die Verwundeten. Aber dennoch wie stolz waren wir auf unsere glorreiche Armee, wie dankten wir unsern Braven die Befreiung von der Russenherrschaft.

Hindenburg und seiner Armee Dank, Dank und abermals Dank!


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Sally Innes Siegfried: Aus der Russenzeit Ostpreußens. Verlag von Hapke & Schmidt, Berlin 1915, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:SiegfriedAusDerRussenzeitOstpreussens.pdf/59&oldid=- (Version vom 1.8.2018)