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Paul Seeberg: Aus alten Zeiten : Lebensbilder aus Kurland

einen Leichenstein, den ihm ein Neffe aus Riga schickte, welchem er, wie vielen andern einst Zuflucht und Erziehung gewährt hatte. Noch einmal steig ich jetzt nach so viel Jahren über den moosbedeckten Steinwall des alten Gottes­ackers, um einen Kranz des Dankes und der Ehren nieder­zulegen. Es ist mir dabei ums Herz wie dem alten Claudius, der am Grabe seines Vaters steht, den lieben Stein salbt und die Worte spricht:

Sie haben einen guten Mann begraben,
— Und mir war er mehr!

Mir war er mehr!



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Paul Seeberg: Aus alten Zeiten : Lebensbilder aus Kurland. J. F. Steinkopf, Stuttgart 1885, Seite 197. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:SeebergAusAltenZeiten.pdf/195&oldid=- (Version vom 21.9.2022)