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Albert Gümbel: Sebald Schreyer und die Sebalduskapelle zu Schwäbisch-Gmünd. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 16, S. 125–150

wann niemand anders erkennen mocht, dann das sie der gwalt gottes, apoplexia[WS 1] genant, berurt het. Und wiewol sie sich nachvolgend mit der zeit der kranket halb gepessert hat, so sind doch vil ander swer zufell mit ir furgevallen, also das solich ire krankheit gewert hat, dieweil sie zu Gmund gewest ist. Deßgleich ist auch der gemelt Schreyer am eritag epiphanie domini, den 6. januarii, mit swerer krankheit der grimmen in der linken seiten durch verhaltung der winde und stul von got angriffen worden, die auch mit ime bei zwanzig tagen gewert hat, in welicher seiner krankheit im mancherlai von unser lieben frauen, der gepererin gottes, und dem heilingen sant Sebolt in den nechten furkummen ist und dadurch geursacht worden, solichen altar in unser lieben frauen pfarrkirchen in der ere sant Sebolts, so ime das vergonnt wurd, aufzurichten etc.

Item in mitler zeit hat her Hans obgemelt solichs dem vorgemelten abschid nach einem des rats, seinem gevatern Caspar Teuber genannt, der dazumalen des rats und ein stetmeister der stat, auch oberster pfleger gemelter pfarkirchen gewest ist, furgehalten, der das bei dem rat anbracht und ime wider gesagt hat, er mog mit ime, dem Schreyer, reden und wo er verstund, das er, der Schreyer, solichen altar machen zu lassen gewilligt sein wurd, so were ime bevolhen mit ime selber zu reden und von ime zu erfarn, was sein meinung darin were und wie er den machen lassen wolt, wann ein rat darzu wol geneigt were. Solichs hat gemelter herr Hans dem Schreyer gesagt aus ursachen, so er solichen altar zu machen entschloßen het, das er mit ime, dem Deuber, selber und personlich reden und dabei zu erkennen geben mocht, das er mit ime davon geret und gehandelt het, wann der gemelt Teuber dem Schreyer wol bekannt gewest ist, angesehen, das Schreyer in seiner heuser einem, so dazumalen neu gepaut gewest, gesessen ist und allen hausrat von ime zu lehen und bestandweis von im um einen zins gehabt hat.

Item in solicher obgemelter Sebolten Schreyers und seiner hausfrauen krankheit ist gemelter Caspar Teuber zu Schreyer kommen zu besehen, wie es in iren krankheiten zustee; do hat er unter anderm von dem handel des altars, durch herrn Hansen an in bracht, mit gemeltem Schreyer auch gered; do hat ime Schreyer zu erkennen geben, wie und welicher massen solichs von gemeltem herrn Hansen anfangs an in kumen und was durch ine geantwurt worden sei und das er auch nit anders glaub, dann wo solichs volstreckt werden solt, ein sunder geschick und ordnung von got sein must, und darauf gebeten, ime bei einem erbern rat zu entschuldigen und zu bitten, kein mißfallen daran zu haben, wann er dheinen gedanken darnach gehabt het, wo das an ine nit bracht were worden. Darauf Teuber geantwurt: ein rat het kein mißfaln, sunder gevallen daran und het im befolen mit ime zu reden und zu vernemen, ob er darzu geneigt sein wolt oder nit, und so er darzu geneigt were, zu erfaren, was er für ein altar machen lassen


Anmerkungen [WS]

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Albert Gümbel: Sebald Schreyer und die Sebalduskapelle zu Schwäbisch-Gmünd. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 16, S. 125–150. Schrag, Nürnberg 1904, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Sebald_Schreyer_und_die_Sebalduskapelle_zu_Schwaebisch-Gmuend.pdf/6&oldid=- (Version vom 1.8.2018)