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Albert Gümbel: Sebald Schreyer und die Sebalduskapelle zu Schwäbisch-Gmünd. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 16, S. 125–150

curaret pronunctiari diligenterque commendari, ut eciam in huius sacro solempnitatis profesto, id est die decima octava mensis eiusdem, prime vespere necnon his terminatis placebo, quod precipuum fidelibus defunctis perhibetur suffragium, quod eciam in crastinum, peractis missarum solemniis, est repetendum et, ut matutine a venerabile Gamundiensium sacerdotum choro precinerentur ac deinde ipsa festivitatis luce totum diurnum pro horis canonicis et salutaribus mysterii officium in optimi dei sanctique Sebaldi laudibus in edificata sacelli huius memoria devoto caneretur inclite vocis jubilo, cantatis aut dictis etiam in eodem celestis sacrificii nuntio salubribus precationibus, que collecte solent appelari, tribus: prima scilicet de beato Sebaldo confessore, altera pro commendatis fidelium defunctorum animabus, tertia denique de gloriosa sancte Marie virginis, dei genitricis, assumptione. Cuncta hec demum per eandem dicte fraternitatis universitatem, intercedentibus certis pactis ac stipulationibus publicis iuxta fundationis huius et institucionis tenorem atque continentiam, sine dolo et fraude sunt quotannis observanda, tum in perpetuam divine laudem leticie, tum etiam pro summa deipare virginis Marie gloria, ut ipsa nobis subvenire festinet apud filium dominum suum Jesum Cristum, deum et salvatorem nostrum, proque celestis Hierusalem ac imprimis beati Sebaldi honore maximo, tum denique, ut sanctorum omnium crebro apud clementissimum deum patrocinio fideles non tam in his quidem moribundis corpusculis adhuc palpitantes potius quam spirantes in presenti gratiarum charitatisque et pacis augmenta, in futuro seculo beate subeant glorie, quam defuncti in purgatorio cruciatus ac tormenti sentiant remissionem liberationemque ac postremo iocundissima beatissime refrigeria quietis suavissimas denique ac ineffabiles delibent verasque celestis paradisi delicias, amen. Orate pro fundatore Sebaldo Schreyer. Anno salutis humane milesimo quingentesimo sexto.

Item Sebolt Schreyer hat zu Gemund auf die bruderschaft der briesterschaft in der pfarkirchen[1] daselbst ein Stiftung gemacht oder


  1. Schreyer hatte sich, wie oben erwähnt, in dieselbe aufnehmen lassen. Er berichtet darüber in seinen, der Erzählung von der Gründung der Kapelle voraufgehenden Aufzeichnungen, die hier wiedergegeben werden sollen, weil sie einige sonst nicht erwähnte Details über Schreyers Aufenthalt in Gmünd geben. Er sagt: »Item nachdem im funfzehenhundertundfunften jare in Nurmberg ein sterb der pestilenz, so sich davor angefangen het, uberhand genommen hat, ist Sebolt Schreier mitsamt seiner hausfrauen und gesint, dem grauen und forcht zu empfliehen, am mitboch nach Jacobi, den dreißigsten juli, zu Nurmberg ausgezogen und am freitag Petri ad viucula, den ersten augusti, gen Swewischem Gemund kummen und daselbst von gemeltem tag unz auf sambstag, den sibeden februarii, im sechsten jare beliben und als er aber in solicher zeit vermerkt und gesehen hat, das in gemelter stat Gemund die priester der pfarrkirchen unser l. frauen ein lobliche pruderschaft gehabt haben, die sie dann fur die lebendigen und doten, in gemelter pruderschaft begriffen, mit singen, lesen, peten, vigilien, meßhalten, reuchen, verkundungen und anderm gotsdienst jerlich zu den vier goltvasten begen, ist der gemelt Schreier geursacht [140] worden, der verer und weiter nachzeforschen, darauf im das puch solicher pruderschaft zu seinen handen, das zu besichtigen, von den pflegern geantwurt ist, darinnen er erstlichen und am ersten plat erfunden ein prohemium oder vorrede, nachvolgend einen kalender der jartag, die auf die gemelten pruderschaft gestift und sie jerlich auszurichten pflichtig sind in der zal bei drithalbhundert, darnach hat er in solichem puch erfunden die statuta oder gesetze der brueder und priester gemelter bruderschaft, nachvolgend den eide der procurator oder ausrichter der bruderschaft, darnach ein copei des briefs des ablas und bestetigung bischof Ludwigs etc., legaten concilii Basiliensis, nachdem ein copei des briefs der bestetigung mitsamt dem ablas des bischofs zu Augspurk und zulests die namen der bruder und swester gemelter bruderschaft, so der zeit an der zal bei 2400 gewest sind, und die vorrede oder prohemium des obgemelten puchs, desgleich die statuta oder gesetze der bruder und priester gemelter bruderschaft auch der eide der procurator oder ausrichter derselben, die copei des briefs des ablas und bestetigung bischof Ludwigs etc. mitsamt der copei des briefs der bestetigung und ablas des bischofs zu Augspurck verlauten, wie hernach ...«
    Es folgen sodann die Abschriften dieser Aktenstücke unter den Überschriften: Prohemium positum in primo folio libri fraternitatis sacerdotum in Gamundio. Hec sunt statuta fratrum aut sacerdotum fraternitatis ecclesie parrochialis opidi Gamundiensis. Iuramentum procuratorum huius fraternitatis. Copie litere indulgentiarum et confirmationis cum indulgenciis generosi domini Augustensis; am Schlusse findet sich der Vermerk: Item auf soliche erfarung und besichtigung hat sich gemelter Sebolt Schreyer mitsamt seinem weib, eltern, forfordern und nachkommen in soliche pruderschaft der priester U. L. Fr. pfarrkirchen zu Gemund begeben und in gemelts puch einschreiben lassen und darum herrn Johannsen Appenses, dazumalen gemelter bruderschaft pfleger oder procurator einem, zwen gulden reinisch uberantwurt und solich einschreiben verlaut; wie hernach: Gedenket durch gottes willen der erbaren Hansen Schreyers und Genofeen Fuchsen, seiner hausfrauen, Sebolten Schreyers, ires suns, und Margreten Camermeisterin, seiner hausfrauen, auch aller irer vorfordern und nachkomen des geschlechts.
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Albert Gümbel: Sebald Schreyer und die Sebalduskapelle zu Schwäbisch-Gmünd. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 16, S. 125–150. Schrag, Nürnberg 1904, Seite 139. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Sebald_Schreyer_und_die_Sebalduskapelle_zu_Schwaebisch-Gmuend.pdf/15&oldid=- (Version vom 1.8.2018)