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1836. Wie wir über älter gewordene Componisten sprachen, „wie traurig der Gedanke, daß das Schaffen versiegt“ er könne sich in diesen Gedanken gar nicht finden.


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Seine ungeheure literarische Belesenheit

die Bibel, Shakespeare, Göthe, J. Paul, (auch Homer) kannte er in den Hauptstellen gewiß beinahe auswendig.

Und nun erst die musikalische!


Seine Sprachkenntniße.


auf meine Frage „ob er nicht in s. Jugend irgend einmal daran gedacht, nicht Musiker zu werden“ – Ein einziges mal, antwortete er, an einem trüben regnerischen Tage – er habe da „Jurist“ werden wollen.


Seine Voraussetzung des feinsten mus. Gehör’s, „daß man als Kind den Ton der Fensterscheibe errathen müsse“ – schien er bei allen vorauszusetzen.


Sein Benehmen gegen das Orchester. Seine Proben.


Dankbarkeit gegen Moscheles

Seine Wünsche würden ihm beinahe alle erfüllt – Moscheles, Gade, Rietz nach Leipzig; Fr. Schneider.


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Das letzte Stück was wir ihn spielen gehört, waren Stücke aus dem Sommernachtstraum, die er mit Klara vierhändig spielte – in einer Matinee bei Bendemanns – den 29sten März 1846.
Das letzte Stück, was ich ihn dirigiren gesehen, war meine Symphonie in C u. sein g-moll-Concert, von Klara gespielt, Donnerstag d. 5ten November 1846 in Leipzig. Denselben Donnerstag ein Jahr später, dieselbe Stunde (den 4ten 1847) starb er.
Das letztemal sah ich ihn in seiner Wohnung auf der Rückreise v. Berlin nach Dresden, Vormittag den 25sten März 1847. Sein Aussehen fiel mir sehr auf.


In s. letzten Briefen an Fanny Hensel schreibt er „er werde sie noch vor ihrem Geburtstag (den 14ten Nov.) sehen. (Prof. Hensel darüber zu befragen)


Seine Gedanken über „Compositionslehre“ u. über Marx insbesondere.


Empfohlene Zitierweise:
Robert Schumann: Erinnerungen an Felix Mendelssohn-Bartholdy. München: edition text + kritik, ca. 1848, diese Edition 1980, Seite 104. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schumann_Erinnerungen_an_Mendelssohn_Seite_104.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)