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Drache gibt ihm seine Kraft; er gibt ihm sogar seinen Thron. Ein wunderbarer Vorgang spielt sich vor den Augen der Welt ab: Eines der Häupter dieses Tieres trägt eine Todeswunde, aber diese Todeswunde wird heil. Es kann sich aber diese Aussage auch beziehen auf sein zum Tode verwundetes Reich. In dieser Persönlichkeit ist also der Tod überwunden. Es ist verständlich, daß infolge davon die ganze Erde in höchster Verwunderung herzuläuft und zur Anbetung des Tieres und seines Schutzherrn sich verführen läßt. Von Allen wird erkannt, es sei ganz aussichtslos, diesem Herrscher mit Gewalt begegnen zu wollen. Da ihm Niemand zu widerstehen vermag, wird er der Welt als Friedensbringer erscheinen und als solcher von ihr verehrt werden; er ist der „Heiland der Welt“. Seine Gewalt erstreckt sich über alle Geschlechter, Sprachen und Heiden. Die Einzigen, die ihm widerstehen, sind die Heiligen, die wir aus Daniel 7 kennen, die aber nicht mit Waffengewalt Widerstand leisten, sondern durch das Bekenntnis zu Christo bis in den Tod, Kap. 13, 10; 15, 2. Die Dauer dieser Drangsal, welche über die Heiligen kommt, ist dieselbe wie bei Daniel: 42 Monate, 31/2 Jahre.

 Wir lernen aber Kap. 18 noch eine andere gottfeindliche Persönlichkeit der Endzeit kennen, eine Persönlichkeit nämlich, welche das falsche Prophetentum in sich zusammenfaßt. Auch diese wird als Tier bezeichnet, sie steigt aber nicht aus dem Abgrund auf, sondern von der Erde, d. h. sie entstammt der natürlichen geschichtlichen Entwicklung der Menschheit. Aeußerlich gleicht sie dem Lamm. Sie gehört also dem Stand der Geistlichen an oder gibt sich doch als Angehörigen desselben, ihr Wesen aber ist dasselbe wie das des Drachen. Dieser falsche Prophet verherrlicht den Antichrist durch einen neuen Kultus, zu welchem er die Menschen durch große Zeichen verführt. An Stelle der Verehrung Gottes wird also von ihm die Verehrung des Antichrists gesetzt. Das Bild desselben wird aufgestellt, und dieses Mal ist es kein stummes Bild, wie sonst die Götzenbilder der Heiden: dieses Bild redet. Unweigerlich bei Strafe des Todes muß jeder Erdenbewohner diesem Bild des Herrschers die Ehre der Anbetung erweisen, und nur derjenige hat noch auf Erden ein Recht zu leben, der sich öffentlich und vor aller Welt als Untertan dieses Herrschers ausweist. Zu diesem Zweck hat ein Jeder entweder den Namen des Tieres oder die aus dem Zahlenwert der Buchstaben des Namens sich ergebende Summe, nämlich 666, entweder auf seiner rechten Hand oder auf seiner Stirne anbringen zu lassen; ein Sklavenzeichen! Schon die Kaiser Roms ließen sich göttlich verehren, die Christen, welche solche Ehre verweigerten, wurden als ungetreue Untertanen mit dem Tode bestraft; aber sie ließen die anderen Gottheiten neben sich bestehen. Der Antichrist stellt sich als einzige Gottheit dar.

 Die Buchstaben des griechischen Alphabets sind es, die als