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Zeiten unter uns zu strenge gewesen sind; doch wo waren sie in der Welt gelinder gegen Sträflinge?[1]

3) Ob der Mansuet wirklich ein Sträfling war, hierüber wird es jedem Wißbegierigen genug sein, wenn wir sagen, was allen Lesern der von ihm verfertigten Brochüren in die Augen leuchten wird a) daß er den besten Fürsten Adam Friedrich, höchst seligen Andenkens, b) die geistlichen Räthe, c) seinen eigenen Bruder nicht unangetastet ließ, und auf das schimpflichste mißhandelte, und endlich d) selbst zu Berlin, wo seine Fehden mit den Lutheranern bekannt sind, als ein unruhiger Kopf starb.[2]


  1. b) Das hier Gesagte macht Ihrem Kopfe und Ihrem Herzen Ehre. Indessen entschuldigt das keine Grausamkeit, daß andere auch grausam waren. Es fragt sich auch: 1) ob ausser der heil. Inquisition irgend ein Gericht auf ähnliche Schwachheiten und Fehler gleiche Züchtigungen habe folgen lassen? 2) woher denn die Väter Capuciner im Staat das Recht zu dergleichen Strafgerichten erhalten haben? eine Frage, der sie sehr weislich ausgewichen sind, und ihr Inquisitionsrecht als bekannt voraus setzen.
  2. c) Die Äusserungen Mansuets gegen den Fürstbischoff, Adam Friederich, Höchstseligen Andenkens, [364]