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gehet, Ihnen nicht unwillkommen seyn werde. Solche Stücke gehören ohnehin unter die seltenern in der Geschichte; denn manche Stifter lassen solche Ahnentafeln, welche doch so viel Licht in der Geschichte und Genealogie aufstecken könnten, lieber vermodern, als sie die Erlaubniß geben, solche hervor zu suchen und bekannt zu machen. Ich bin überzeugt, daß in manchem Stifte sich noch mehr Documente für die Genealogie vieler hohen Häuser finden müssen, als diese selbst jetzt in ihren Archiven haben, weil in dem leidigen Bauernkrieg die meisten fürstlichen und gräflichen Archive verbrannt worden sind oder sonst sehr gelitten haben.

 Vielleicht weckt eine solche Probe, wie ich hier überschicke, einmahl die Lust bey Jemand, welcher an einer solchen Quelle sitzt und der Sache kundig ist, die Archive durchzuwühlen und manches brauchbare und seltene Stück dem Moder zu entreißen.

 Zugleich haben wir an diesem Stück eine Probe, wie die Ahnentafeln im 15ten Jahrhundert eingerichtet gewesen sind. Wir sehen daraus, daß man damahls nicht, wie heutzutag, die Angabe des Geburts- und Sterbetags und Jahres oder gar auch noch