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gethan zu haben glaubt, daß sie es elegant gekleidet, modisch aufgeputzt und mit einer Menge Spielsachen versehen hat: so finden wir in dem andern die zärtliche Mutter, der die Befolgung ihrer höchsten Pflicht, für das physische und moralische Wohl ihrer Kinder zu sorgen, die größte Freude gewährt.

Im gleichen Konstraste ist das zwölfjährige Mädchen dargestellt. Hier ist das eine noch ganz mit Kinderspielen beschäftigt, ihrer jugendlichen Thätigkeit kein andrer Spielraum gegeben, als dieser; und dort hingegen unterrichtet die sorgliche Matter ihre heranwachsende Tochter selbst, und giebt ihr in gutem Beyspiel die beste Lehre.

Das mannbare Mädchen giebt noch auffallendere Konstraste. Bey dem einen hat die Erziehung nichts als die Eitelkeit erweckt, die Gefallsucht genährt, ohne die Mittel zu geben, wodurch das schöne Geschlecht

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1800. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1800, Seite 279. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1800_279.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)