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Den schlechten Mann muß man verachten,

Der nie bedacht, was er vollbringt.
Das ist’s ja, was den Menschen zieret,
Und dazu ward ihm der Verstand,
Daß er im innern Herzen spüret,

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Was er erschafft mit seiner Hand.


     Nehmet Holz vom Fichtenstamme,
     Doch recht trocken laßt es seyn,
     Daß die eingepreßte Flamme
     Schlage zu dem Schwalch hinein,

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 Kocht des Kupfers Brey,

 Schnell das Zinn herbey,
     Daß die zähe Glockenspeise
     Fließe nach der rechten Weise.

Was in des Dammes tiefer Grube

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Die Hand mit Feuers Hilfe baut,

Hoch auf des Thurmes Glockenstube
Da wird es von uns zeugen laut.
Noch dauern wird’s in späten Tagen
Und rühren vieler Menschen Ohr,

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1800. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1800, Seite 252. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1800_252.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)