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Nun Diokles Stirn, die jüngst so heiter und frey mir
Glänzte? Elend, er ists, ihr Götter! denn er ist treulos!
Möchte der Liebenden doch auf immer verlohren sein Herz seyn,
Hätt’ er der Tugend es nur, der Wahrheit treu noch bewahret!

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Doch, gönnt rein ihr es nicht, tilgt ganz aus der Seele sein Bild mir.

Nein! führt sie die ich liebte, verklärt, im Glanze der Unschuld
An die verwundete Brust zurück, den Verirreten reicht’ ich
Gern, versöhnet die Hand. Ich dank’ euch, himmlische Mächte!
Tröstend senket ihr schon im Vorgefühle die Wonne

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1800. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1800, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1800_126.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)